07. Juli 2020

Im ersten Halbjahr haben sich die amerikanischen Aktienmärkte (wieder mal) besser entwickelt als die europäischen. Allerdings drehten die Europäer das Verhältnis im Laufe des 2. Quartals. Lagen sie im April noch zurück, waren sie im Mai gleichauf und konnten den Juni für sich entscheiden.

Möglicherweise liegt eine Erklärung in den unterschiedlichen Entwicklungen bei den Infektionszahlen mit dem Corona Virus. Während die Zahlen in Europa rückläufig sind und die Menschen zur Normalität zurückkehren (bis auf die Maskenpflicht), steigen die Zahlen in den USA (wie auch Süd- und Lateinamerika) dramatisch an.

Durch die erfolgreichere Umsetzung der Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit in Europa und vor allem auch in Asien können sich die dortigen Volkswirtschaften schneller von der Pandemie erholen, erreichen in Asien teilweise bereits Vorkrisenniveau. Auf dem amerikanischen Kontinent dagegen sind die Volkswirtschaften weiter stark belastet.

Das sind Argumente, die für eine mögliche Outperformance der asiatischen und europäischen Aktienmärkte in der zweiten Jahreshälfte sprechen. Hinzu kommt der EU Recovery Fund, der unter der deutschen Ratspräsidentschaft verabschiedet werden soll und für das Jahr 2021 eine erhebliche wirtschaftliche Unterstützung für Europa bringen wird.

Investoren außerhalb Europas haben in letzter Zeit verstärkt hier investiert; das politische Signal, nach anfänglichen nationalen Alleingängen doch den europäischen Gedanken in den Mittelpunkt zu stellten und eben nicht das Ende der Eurozone auszurufen, ist ein weiteres Argument für die europäischen Aktienmärkte und den Euro.