08. Juli 2025
Marktrückblick – Juni 2025
Blutige Eskalation im Nahen Osten!

iShares Core Dax
+19,58%
30.12.2024:
165,70
30.06.2025:
198,15

iShares Core EuroStoxx 50
+10,33%
30.12.2024:
48,91
30.06.2025:
53,96

iShares Core S&P 500
+5,50%
31.12.2024:
58,55
30.06.2025:
61,77
Eskalation im Nahen Osten: Israel griff im Juni die iranischen Atomanlagen an. Die USA schaltete sich mit gezielten Luftschlägen in den Krieg ein. Erhöhte Unruhe an den Märkten war die Folge, was, wenn der Iran die Straße von Hormus schließt? Nach einigen Tagen konnte eine Waffenruhe vereinbart werden. Zusätzliche Unruhe entstand auch durch das Näherrücken des 9. Juli, dem Ende der durch Trump gesetzten Verhandlungszeit für bilaterale Abkommen im Zollstreit. Vorzieheffekte führten zu einer erhöhten Industrieprodiktion.
Erste Lichtblicke für die deutsche Konjunktur! Die Einkaufsmanagerindizes zeigten sich leicht verbessert, Unternehmen und Konsumenten waren etwas optimistischer. Die EZB und das Kieler Institut für Weltwirtschaft hoben ihre Erwartungen an das deutsche Wirtschaftswachstum an. Die Inflation fiel auf 2,0%. Durch die stärker steigenden Löhne sahen wir einen realen Kaufkraftzuwachs, der sich positiv auf die Konsumenten auswirkte. Kontraproduktiv waren allerdings der Israel – Iran Konflikt sowie die Handelsstreitigkeiten, die zu einer erhöhten Sparquote führten und damit die Konjunktur dämpften.
In der Eurozone sahen wir eine stabile Nachfrage von der Industrie und das seit langem erstmalige Unterschreiten des EZB-Zieles von 2% bei der Inflation. Belastet haben die Handelskonflikte mit ihrer möglichen inflationären Wirkung und steigende Preise im Dienstleistungsbereich. Die USA litten unter einer deutlichen Reduzierung der Wachstumserwartungen.
Die EZB senkte erneut die Zinsen auf nunmehr 2,0%. Gleichzeitig wurden die Erwartungen für das nächste Jahr im Mittel auf 1,6% reduziert. Hilfreich ist der deutlich schwächere USD. In den USA hat Donald Trump den politischen Druck u.a. mit Verbalattacken auf den Fed Chef Jerome Powell erhöht. Dieser sieht gerade durch Trumps Zollpolitik erhöhte Inflationsgefahren, hielt dem Druck stand und senkte die Zinsen nicht.
In diesem Umfeld schloss die 10-jährige Bundesanleihe bei 2,59% p.a. und die 30-jährige bei 3,08% leicht erhöht. Die US-Pendants gaben auf 4,29% und 4,81% nach. Die Spreads haben sich also eingeengt.
Die Eskalation des Nahost-Konfliktes hat die Aktienmärkte kurzfristig stark belastet: Der DAX verlor gut 5,4% auf 23.000 Punkte, um sich dann wieder zu erholen und den Monat nur leicht im Minus abzuschließen. Der S&P 500 und die NASDAQ konnten nach dem anfänglichen Rücksetzer sogar neue ALL Time Highs erreichen. Schlechte Aussichten für das Wirtschaftswachstum erhöhen die Zinsphantasie! Gut performen konnte der Nikkei 225, der ca. 6,6% zulegte und bei rund 40.400 Punkten schloss.
Für einen in Euro denkenden Anleger blieb von der positiven Performance der US Indizes wenig übrig: Der EURO wertete zum USD weiter stark auf und stand zum Monatsende bei 1,18 EUR/USD. Im Vergleich zum Schweizer Franken hielt sich der Euro stabil, der Yen gab stark auf 169 EUR/JPY nach.
Das Gold verteidigte seinen Sicherheitsstatus und stieg auf 3.432 USD/Unze, ein neues All Time High. Das Öl stieg wegen des Nahost-Konfliktes um 15,5 USD/Barrel auf 78 USD an. Die Angst war groß, dass der Iran die Straße von Hormus blockiert, durch die gut 20% des weltweiten Öls fließt. Nach dem Waffenstillstand ging es wieder auf 67 USD runter.
„Über allem schwebt als Damoklesschwert die (unstete) Politik eines Donald Trump“, hatte ich die letzten zwei Monate schon geschrieben und daran ändert sich so schnell auch nichts. Deshalb bleiben die weiteren Sätze unverändert: „Wie geht er weiter das Thema Zölle an? Kommt es zu „Deals“ bis zum 9.7. oder wird die Frist erneut verlängert? Das wird mit entscheidend sein, wie es an den Aktien- und Rentenmärkten im Jahresverlauf weiter geht.“ Hinzu kommt nun das Thema der Finanzierung des US-Staatshaushaltes. Das Defizit scheint durch die letzten Entscheidungen eher größer als kleiner zu werden. Das „The Big Beautiful Bill“ hat beide Kammern des Kongresses mittlerweile knapp durchlaufen. Die Reichen werden entlastet und den Armen werden die Zuschüsse gekürzt. Das birgt sozialen Zündstoff. Die Frage ist, wie lange die Investoren das akzeptieren bzw. welchen Zins sie dafür verlangen.
Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM
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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager