10. Mai 2021
Marktrückblick – April 2021
Stehen wir vor einer Phase erhöhter Volatilität?
Die Wirtschaft in China wächst, wenn auch leicht abgeschwächt, mit 0,6% zum Vorquartal und 18,3% im Jahresvergleich weiter sehr stark. Die staatliche Unterstützung wird, wie auch das Kreditwachstum, zurückgefahren, um eine Überhitzung zu vermeiden.
In den USA zeigen die Maßnahmen der FED und der Regierung Wirkung: Einzelhandelsumsätze +9,8%, die Arbeitslosenquote sinkt bei 800.000 neugeschaffenen Stellen auf 6,0%, sinkende Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung. Im Vergleich zum Dezemberquartal wächst die Wirtschaft um 1,5%. Allerdings führt die hohe Nachfrage zu Lieferengpässen (v.a. Chips in der Autoindustrie) und ersten Anzeichen für Inflation (+2,6%).
In Europa haben wir ein gänzlich anderes Bild. Weiter hohe Corona Neuinfektionszahlen lassen Lockerungen vorerst nicht zu. Darunter leiden wie seit Ende 2020 die Dienstleister während das verarbeitende Gewerbe weiter floriert. In Q1 sahen wir mit -0,6% ein negatives Wachstum, in Deutschland waren es sogar -1,7%.
Geradezu dramatisch ist die Corona Lage in einzelnen Entwicklungsländern wie Brasilien und Indien. Neben der Überlastung des Gesundheitssystems und den schlimmen humanitären Folgen sind große volkswirtschaftliche Schäden zu befürchten.
Nachdem der Eilantrag beim Bundesverfassungsgericht gegen den EU-Wiederaufbaufonds abgewiesen wurde, kann hoffentlich in der zweiten Jahreshälfte mit der Auszahlung begonnen werden. Europa hat im Vergleich zu den USA damit mehr als ein halbes Jahr verloren.
Aufgrund der in Europa höheren Inflationszahlen, sind die Zinssätze im April weiter gestiegen. In den USA hingegen sind sie trotz der Inflationszahlen wieder gesunken.
Die Aktienmärkte konnten vielfach neue All Time Highs erreichen, in Deutschland bei ca. 15.500 Punkten, der S&P 500 und die NASDAQ in den USA stiegen besonders stark mit 5,2% und 5,9%. Hier halfen die positiven Quartalsberichte der Unternehmen. Der Nikkei erreichte einen Höchststand seit 1990, schloss aber leicht im Minus.
Der US-$ musste seine Gewinne aus den Vormonaten wieder abgeben. Das Öl stieg leicht und das Gold tendierte nach einem Doppelboden Richtung US-$ 1.800.
Die Notenbanken FED und EZB bleiben vorerst bei ihrem sehr lockeren Kurs. Die Ziele Vollbeschäftigung und Inflation seinen noch nicht nachhaltig erreicht. In den USA wird über ein neues Infrastrukturprogramm verhandelt und in Europa dürften in den nächsten Monaten die Auszahlungen aus dem EU Wiederaufbauplan beginnen. Von der Finanzpolitik erhalten die Aktienmärkte damit weiter Unterstützung wie auch von den Notenbanken und den guten Unternehmensberichten. Die hohen Aktienkurse scheinen damit gerechtfertigt zu sein. Allerdings sollten wir nicht vergessen, dass die Märkte hoch bewertet sind, wir vor den meist schwächeren Sommermonaten stehen und die Pandemie in einigen Ländern aus dem Ruder läuft. Die Situation gerade in Indien kann zu weltweiten Belastungen führen. Eine erhöhte Volatilität sollte für die kommenden Monate eingeplant werden.
Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM
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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager