09. Mai 2022

Marktrückblick – April 2022

Aktuell überwiegen die Risiken!

Dax

-11,25%

30.12.2021:

15.884,86

29.04.2022:

14.097,88

EuroStoxx 50

-12,85%

30.12.2021:

4.298,41

29.04.2022:

3.745,98

S&P 500

-13,31%

31.12.2021:

4.766,18

29.04.2022:

4.131,93

Zur Zeit wirken mehrere Faktoren belastend auf die globale Konjunktur. An erster Stelle steht der Krieg Russlands in der Ukraine. Er führt zu stark steigenden Preisen im Agrar- und Rohstoffbereich mit negativen Auswirkungen auf die Konsum- und Investitionstätigkeit. Viele Vorprodukte wie Tonerde, Kabelbäume und Sonnenblumenöl, um nur einige zu nennen, können nicht oder nur eingeschränkt produziert werden. Der GfK Konsumklimaindex markierte im April einen historischen Tiefstand. Steigende Lebenshaltungskosten konterkarieren die positiven Effekte aus dem Auslaufen der Corona Beschränkungen in Europa. Wir sehen eine Belebung in den Bereichen Gastgewerbe, Handel und Tourismus, während die Industrie massiv unter den beschriebenen Lieferproblemen leidet, die durch die strikten Corona Lockdowns in China zusätzlich verschärft werden. Fabriken können nicht produzieren und die Häfen die Containerschiffe nicht abfertigen. Die Bauwirtschaft leidet zunehmend unter einem Mangel an und den stark gestiegenen Preisen bei z.B. Bauholz und Betonstahl. Vereinbarte Fixpreise für Bauvorhaben bedrohen die Firmen in ihrer Existenz.

Am Markt sehen wir stark steigende Erzeugerpreise (Deutschland März +4,9%, +30,9% im Vorjahresvergleich); die Inflation stieg um 7,3% in Deutschland und um 8,5% in den USA. Es deutet sich eine Lohn-Preis-Spirale in den USA an, was die FED zunehmend restriktiver werden lässt. Mittlerweile wird ein Leitzinsniveau von mehr als 3% erwartet und eine Reduzierung der Notenbankbilanz um bis zu 95 Mrd. USD pro Monat. Die EZB deutet ein Ende ihrer Wertpapierkäufe für das Q3 und eine Zinserhöhung für das 2. Halbjahr an.

In diesem Umfeld sind die 10-jährigen Bundesanleihen bis auf 0,94% und die 10-jährigen US-Bonds auf 2,94% gestiegen. Für bestehende Rentenanlagen bedeutet das starke Kursverluste.

Nach der Erholungsrallye im März gab der Dax im April ca. 2% ab, die US Märkte verloren deutlich stärker mit ca. 9% im S&P 500 und ca. 15% im NASDAQ 100.

Aufgrund der Zinserwartungen stieg der US-$  von 1,11 auf ca. 1,05 EUR/US$ und legte auch im Vergleich zu den meisten anderen internationalen Währungen zu.

Das Gold gab auf 1.897 US-$/Unze nach, das Öl (Brent) verbleibt auf hohen Niveau bei 108,61 US$.

Das weitere Umfeld bleibt für Anleger sehr herausfordernd. Die stark gestiegenen Zinsen führen zu deutlichen Kursverlusten auf der „eigentlich sicheren“ Rentenseite. Durch die höheren Zinsen sind die weiterhin anspruchsvollen Bewertungen anderer Asset Klassen, v.a. aber der Aktien zu überprüfen. Zumal die Staatsanleihen wieder Renditen (zumindest nominal!) abwerfen und damit als Anlagealternative attraktiver werden. Das könnte den weiteren Zinsanstieg etwas bremsen, aber zu Kursrückgängen auf der Aktienseite führen. Eine Bodenbildung steht noch aus, wir befinden uns in intakten Abwärtstrends. Angesichts der vielen Risiken sind die Konjunkturerwartungen mit hohen Unsicherheiten verbunden und damit auch die Gewinnschätzungen der Unternehmen.

Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM

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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager