08. Mai 2023

Marktrückblick – April 2023

Viele offene Fragen!

iShares Core Dax

+14,15%

30.12.2022:

117,31

28.04.2023:

133,91

iShares Core EuroStoxx 50

+16,18%

30.12.2022:

38,06

28.04.2023:

44,22 (incl. Div.)

iShares Core S&P 500

+9,06%

30.12.2022:

38,21

28.04.2023:

41,67 (incl. Div.)

Laut IWF (Internationaler Währungsfonds) ist dieses Jahr nicht mit einem dynamischen Wirtschaftsaufschwung zu rechnen: Erwartet werden „nur“ 2,8%. Die Industrieländer hinken mit 1,3% hinterher, während die Schwellenländer deutlich besser performen sollen.

Die deutsche Wirtschaft entging mit einem Null-Wachstum nur knapp einer Rezession. Im April konnten sich der ifo-Geschäftsklimaindex leicht und der GfK-Konsumklimaindex stärker erholen. Gegenläufig entwickeln sich Industrie und Dienstleitungen: Während für die Industrie eine nachlassende Produktion erwartet wird, zieht die Nachfrage nach Dienstleistungen deutlich an. In China zeigt sich ein ähnliches Bild, was die Hoffnung auf China als Zugpferd für die globale Wirtschaft dämpft.

Der Arbeitsmarkt bleibt dies- und jenseits des Atlantiks angespannt, was zu starken Lohnerhöhungen führt bei weiter guten Gewinnmargen der Unternehmen. In der Folge blieb die Inflation hoch; Während die Verbraucherpreise in Deutschland im April noch leicht fielen, stiegen sie im Großteil des restlichen Europas tw. deutlich an. In den USA sank der PCE-Preisindex auf 4,2%, die Kernrate fiel nur leicht auf 4,6%. Weitere Zinserhöhungen in der ersten Mai Woche waren die Folge, für Europa werden weitere Zinsschritte erwartet, in den USA könnte eine Zinspause folgen.

Sowohl in Europa wie auch in den USA verschärfen sich die Finanzierungsbedingungen. Zum einen werden die Banken restriktiver, zum anderen wirken die erhöhten Zinsen dämpfend auf die Kreditnachfrage von Unternehmen und Privatpersonen. Die verschärften Bedingungen kommen im Bankensektor an und führen zu weiteren Problemen v.a. bei amerikanischen Regionalbanken. Mit der First Republic Bank musste eine weitere Bank gerettet werden. Aber auch in der Realwirtschaft ist die Gefahr einer konjunkturellen Abkühlung aufgrund der sinkenden Kreditvergabebereitschaft und – nachfrage akut.

Im diesem Umfeld hoher Unsicherheit haben sich die Renditen der deutschen und amerikanischen 10-jährigen Staatsanleihen kaum verändert.

Der deutsche Aktienmarkt konnte ca. 2% zulegen, der amerikanische S&P 500 um ca. 1,5%. Die amerikanischen Technologiewerte notierten kaum verändert. Die Schwellenmärkte gaben stärker nach. Die guten Quartalsergebnisse der Unternehmen stützten die Kurse.

Die Erwartung weiter steigender Leitzinsen in Europa bei einer möglichen Zinspause in den USA führte den USD von ca. 1,08 auf 1,10 EUR/USD.

Das Gold lag stabil im Markt, Silber stieg weiter auf 24,77 USD. Das Rohöl fiel trotz einer Förderkürzung durch die OPEC (ab Mai) auf 78 US$ (Brent).

Die Sicht auf die nächsten Monate ist vorerst schwierig. Es gibt keine klaren Perspektiven: Die Konjunktur könnte sich weiter stabilisieren, aber die Dynamik fehlt. Die Inflation scheint für länger auf einem (zu) hohen Niveau zu bleiben, aber eine Zinspause wird zumindest für die USA erwartet, möglicherweise erste Zinssenkungen noch in 2023. Noch sind die Margen der meisten Unternehmen sehr gut, nur erhöhen sich die Finanzierungskosten und die Kreditvergabe der Banken v.a. in den USA wird restriktiver. Wie lange trotzen die Konsumenten den hohen Preisen. Wann kommt es zu einem Nachfragerückgang? Entsteht durch die hohen Löhne eine Lohn-Preis-Spirale? Leidet auch in Europa die Stabilität des Bankensystems unter weiteren Zinserhöhungen? Die Saisonalität (Sell in May…) spricht nicht gerade für die Aktienmärkte. Es bleibt spannend an den Märkten und vielleicht macht eine gewisse Absicherung der in 2023 entstandenen Gewinne Sinn?

Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM

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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager