06. Mai 2025
Marktrückblick – April 2025
Trump eröffnet den Handelskrieg!

iShares Core Dax
+12,85%
30.12.2024:
165,70
30.04.2025:
187,00

iShares Core EuroStoxx 50
+6,73%
30.12.2024:
48,91
30.04.2025:
52,20

iShares Core S&P 500
-5,26%
31.12.2024:
58,55
30.04.2025:
55,47
Die Handelsbilanzdefizite der USA möchte Präsident Trump u.a. durch erhöhte Zölle ausgleichen. Nebenbei plant er, mit Hilfe der Zolleinnahmen seine Wahlversprechen wie Steuererleichterungen zu finanzieren. Am lang erwarteten „Liberation Day“ rief Trump den Notstand aus, auf dessen Grundlage er nun drastische Zollerhöhungen gegenüber fast allen Handelspartnern ankündigte. In den Tagen darauf wurden einige Zölle aufgehoben, verschoben oder Verhandlungen angekündigt. Auf seiner Social Media Plattform hat er zum Kauf von Aktien aufgefordert, kurz bevor er dies öffentlich machte, was durchaus den Tatbestand des Insiderhandels auf den Tisch bringen könnte. Gegenüber China wurden die Zölle hingegen auf > 100% erhöht! China reagierte mit Gegenzöllen und Exportbeschränkungen u.a. für Seltene Erden. Gegen Ende des Monats gab es Signale von beiden Seiten, die Situation zu deeskalieren. China ist Nr. 2 nach Japan der größten ausländischen Gläubiger der USA. In der Folge kam es zu Gerüchten über Umschuldungsangebote für US Staatsanleihen und einer möglichen Zahlungsunfähigkeit der USA.
Aufgrund der Handelsstreitigkeiten senkte der Internationale Währungsfonds seine Wachstumsprognose für 2025: Global auf 2,8%, für die USA auf 1,8% und für Deutschland auf 0%. Die Stimmungsindizes weltweit gaben stark nach (USA) oder blieben auf einem niedrigen Niveau. In Deutschland verbesserte sich die aktuelle Geschäftslage leicht, so dass der ifo-Geschäftsklimaindex ebenfalls leicht zulegte. Die künftigen Geschäftserwartungen konnten sich nur im Baugewerbe leicht erhöhen, die anderen Bereiche schwächelten. Eine mögliche neue Regierung in Deutschland beflügelte den GfK-Konsumklimaindex leicht. Der Koalitionsvertrag beinhaltet konjunkturstützende Maßnahmen und bessere Bedingungen für Unternehmen.
Die Inflation ist in Deutschland weiter auf dem Rückmarsch und liegt bei 2,1%. In der Eurozone bleibt sie konstant bei 2,2%. Sinkende Energiepreise und ein fester Euro helfen, teurere Dienstleistungen und Nahrungsmittel wirken kontraproduktiv. Die EZB reagierte mit einer weiteren Zinssenkung auf 2,25%. In den USA bleibt die FED vorsichtig, beobachtet die Auswirkungen von Trumps Zollpolitik und lässt die Zinssätze vorerst unverändert. Trump droht daraufhin mit einer Entlassung von FED Chef Powell, was aber rechtlich schwierig ist.
Die Renditen der längerfristigen deutschen Anleihen gaben stärker nach, die 10-jährigen Bundesanleihen auf 2,44% p.a.. Die US Pendants zogen zum Monatsanfang stark an, lagen aber schlussendlich bei 4,17% relativ unverändert im Markt.
Turbulent ging es an den Aktienmärkten zu: Nach den Zollankündigungen ging es für den Dax zwischenzeitlich ca. 16,5% runter auf ca. 18.500 Punkte, um sich dann wieder stark auf ca. 22.500 zu erholen und leicht im Plus zu schließen. Ebenfalls leicht im Plus schlossen der MDAX und der Nikkei. Der S&P 500 und die NASDAQ konnten die großen Verluste zum Monatsende nicht ganz ausgleichen.
Der EURO wertete zum USD weiter stark auf und erreiche zwischenzeitlich ein Hoch bei 1,15 EUR/USD. Aufgrund der von den USA ausgelösten Unsicherheiten konnte der US Dollar diesmal seinem Status als Krisenwährung nicht gerecht werden. Auch im Vergleich zu anderen Währungen wie dem Schweizer Franken verlor der USD.
Dagegen verteidigte das Gold seinen Sicherheitsstatus und stieg auf 3.288 USD/Unze, nachdem es schon bei 3.500 ein neues All Time High erreicht hatte. Konjunktursorgen und eine Produktionssteigerung der OPEC ließen das Öl deutlich um knapp 12 US-$ auf 62,67 US-$/Barrel für das Brent nachgeben, immerhin ein 4-Jahrestief.
Im Mai kann es zu wichtigen Entscheidungen kommen: Die Wahl des Bundeskanzlers in Deutschland steht ebenso an wie das Konklave in Rom. Hier wird der neue Papst bestimmt. Und über allem schwebt als Damoklesschwert die (unstete) Politik eines Donald Trump. Wie geht er weiter das Thema Zölle an? Kommt es zu „Deals“? Das wird mit entscheidend sein, wie es an den Aktien- und Rentenmärkten im Jahresverlauf weiter geht.
Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM
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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager