03. September 2021

Marktrückblick – August 2021

Fängt die Wirtschaftserholung das Stottern an?

Dax

+15,42%

30.12.2020:

13.718,78

31.08.2021:

15.835,09

EuroStoxx 50

+18,12%

30.12.2020:

3.552,64

31.08.2021:

4.196,41

S&P 500

+20,41%

31.12.2020:

3.756,07

31.08.2021:

4.522,68

Die Corona Zahlen gehen in vielen Ländern z.T. wieder deutlich nach oben. In Australien, Neuseeland und China mit einer No-Covid-Strategie führt dies zu partiellen Shut Downs. Wir sehen die Auswirkungen beim ifo Geschäftsklimaindex in der Erwartungskomponente, die deutlich rückläufig ist.

Wie in den letzten Monaten bereits öfter erwähnt, hat v.a. das verarbeitende Gewerbe mit Engpässen bei Vorprodukten, Rohstoffen und Transportkapazitäten zu kämpfen. Dies führt zu einer erheblichen Steigerung der Produktionskosten. Die Einkaufsmanager Indices geben weltweit nach, wir sehen eine nachlassende Wachstumsdynamik. Die Konjunkturdaten in China verfehlen die Erwartungen. In den USA und Deutschland sinken Verbraucherstimmung und Einzelhandelsumsätze. Dennoch erwartet der Internationale Währungsfonds für 2021 ein Wachstum von 6% und in 2022 eines von 4,9%.

Trotz der hohen Inflation von 5,4% in den USA und 3,9% in Deutschland hat der FED Chef, Mr. Powell, auf dem Treffen der Notenbankchefs in Jackson Hole (virtuell) noch kein Tapering angekündigt: Er geht weiter von einem temporärem Effekt der hohen Inflationsraten aus.

Auf die Zinsen wirken sich die Inflationszahlen nur bedingt aus: Wir sehen leichte Steigerungen von 0,1 – 0,15 Prozentpunkte im 10 Jahresbereich – die Realrenditen liegen extrem im negativen Bereich bei -4,3 (D) und -4,1 (USA).

Die Aktienmärkte haben vielfach neue All Time Highs erreicht, der Dax bei ca. 16.000, der S&P 500 bei über 4,500. Besonders gut entwickelte sich der NASDAQ 100 mit +6% im Monatsvergleich. Gute Berichte der Unternehmen zum Q2 haben dazu beigetragen. Chinesische Aktien litten weiter unter regulativen Eingriffen von staatlicher Seite.

Der € hat sich gegenüber dem US-$ leicht befestigt (ca. 1 Cent), das Gold liegt nahezu unverändert bei ca. US-$ 1.800, während das Öl stärker um ca. 4% abgab. Hier wirken die Konjunkturabkühlung und die Erhöhung der Fördermengen durch die OPEC negativ.

Aufgrund der sich andeutenden Konjunkturabschwächung, eines möglichen Aufflammens der Coronarisiken, einer schon jetzt sinkenden Konsumbereitschaft und eines möglicherweise für die Börsen ungünstigen Wahlausganges in Deutschland erhöhen sich die Risiken für die Aktienmärkte. Unterstützend wirken weiter die Notenbanken, gerade im Hinblick auf eine sich leicht abschwächende Konjunkturerholung. Sollte sich diese bewahrheiten, werden die Notenbanken eine Anpassung ihrer Politik eher hinauszögern und die Zinsen weiter keine Anlagealternative zu Substanzanlagen (Aktien, Immobilien, Edelmetalle) darstellen.

Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM

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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager