12. September 2025
Marktrückblick – August 2025
Wie korrekt werden Statistiken und wie unabhängig die FED in Zukunft sein?

iShares Core Dax
+19,52%
30.12.2024:
165,70
29.08.2025:
198,04

iShares Core EuroStoxx 50
+11,53%
30.12.2024:
48,91
29.08.2025:
54,55

iShares Core S&P 500
+10,01%
31.12.2024:
58,55
29.08.2025:
64,41
Was hat der Zolldeal der USA mit der EU bislang gebracht? Seit Anfang August werden EU-Importe in die USA mit einem Satz von 15% versteuert. 407 Produktkategorien neben Stahl und Aluminium werden allerdings mit 50% belegt! Ein weiterer Aufschub von 3 Monaten bis November wurde für die Verhandlungen USA und China vereinbart.
US-Präsident setzt FED-Chef Powell weiter stark unter Druck die Zinsen zu senken. Auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole deutete Powell eine Senkung an, dies aber nur in Abhängigkeit von Inflations- und Arbeitsmarktdaten. Er sieht eine leicht rückläufige Nachfrage nach Arbeit aber weiter die Gefahr einer erhöhten Inflation aufgrund der Trumpschen Zollpolitik. Die Unabhängigkeit der FED wird hingegen immer weiter von Trump untergraben – Er hat die FED-Gouverneurin Lisa Cook wegen angeblich falscher Angaben bei Immobilienkrediten entlassen. Die Frage ist: Darf er das überhaupt? Zumindest testet er massiv seine Grenzen! Schon vorher hat er die Chefin der US-Arbeitsmarktstatistik wegen angeblicher Datenmanipulation gekündigt. Wie korrekt werden Statistiken und wie unabhängig die FED in Zukunft sein, wenn die Ämter von Trump-Anhängern bekleidet werden?
Der Wirtschaft in Deutschland geht es nicht gut: Vorzieheffekte in Q1 wegen der Trumpschen Zollpolitik ließen die Wirtschaft in Q2 stärker als erwartet um 0,3% sinken. Erstmals seit 10 Jahren verzeichnen wir mehr als 3 Mio. Arbeitslose. Für das Gesamtjahr wird (noch) ein leichtes Wachstum von 0,1% erwartet. Generell scheint sich ein Trend zu einer Deindustrialisierung Deutschlands abzuzeichnen.
Der ifo-Geschäftsklimaindex ist zwiegespalten: Die Lage im Dienstleistungssektor hat sich aufgehellt, während in vielen anderen Bereichen eine negative Zukunftserwartung vorherrscht. Die deutschen Erzeugerpreise waren um 1,5% rückläufig, allerdings stiegt die Inflation dennoch auf 2,2% an. Die Minderheitsregierung in Frankreich hat für den 8.9. ein Misstrauensvotum angekündigt, da sie keine Mehrheit für die notwendigen Sparpläne gefunden hat – es wurde verloren und der Ministerpräsident ist zurückgetreten.
Die 10-jährige Bundesanleihe schloss leicht erhöht bei 2,72% p.a. Die US-Pendants gaben auf 4,22% nach. Die 30-jährigen stiegen hingegen leicht auf 4,92%; hier wirkt sich der steigende Druck der Regierung auf die FED aus, der zu einer erhöhten Inflation (siehe 1970iger Jahre!) führen könnte.
Der DAX zollte seinem guten Lauf etwas Tribut und gab leicht nach; der MDAX verzeichnete mit -2,3% einen größeren Verlust. Der S&P 500 schöpfte sein Nachholpotential weiter aus und kletterte um rund 2%, der NIKKEI 225 sogar um 4%.
Eine mögliche Beschädigung der Unabhängigkeit der FED ließ den USD seine Vormonatsgewinne wieder verlieren, so dass er bei ca. 1,17 schloss. Im Vergleich zum Schweizer Franken und dem japanischen Yen konnte der Euro leicht zulegen.
Das Gold legte in einem unsicheren Umfeld weiter um 4% auf über 3.500 USD/Unze zu. Das Silber folgte dem Gold mit erhöhter Dynamik und stieg um 7%. Das Öl sank stark um 6% auf 67,40 USD/Barrel.
Mit dem Monat September steht nun der schwächste Aktien Monat des Jahres an. Wir werden sehen, ob es in dem Umfeld allgemeiner Verunsicherung zu Konsolidierungen kommt.
Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM
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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager