10. Januar 2022

Marktrückblick – Dezember 2021

Wird 2022 ein Jahr der hohen Volatilität?

Dax

+15,79%

30.12.2020:

13.718,78

30.12.2021:

15.884,86

EuroStoxx 50

+20,99%

30.12.2020:

3.552,64

30.12.2021:

4.298,41

S&P 500

+26,89%

31.12.2020:

3.756,07

31.12.2021:

4.766,18

Fangen wir mit den positiven Nachrichten an: Die Wirtschaft in den USA läuft sehr dynamisch. Stützend wirkt die weiter gestiegene Beschäftigung. China stabilisiert sich auf einem niedrigen Niveau. Risiken sind die stringenten Corona Maßnahmen, Energieengpässe und die unsichere Lage im Immobiliensektor aufgrund einer möglichen Insolvenz des am höchst verschuldeten privaten Unternehmens (> 300 Mrd. USD), Evergrande. In Deutschland leidet die Industrie, wie das gesamte Jahr, unter Lieferengpässen bei Vorprodukten, Rohstoffen und Chips. Mittlerweile hat dieser Mangel die Baubranche erreicht. Hinzu kommt die Angst bei Dienstleistern vor weiteren Corona bedingten Einschränkungen.

Die stark steigenden Produktionskosten und eine beginnende Lohn-Preis-Spirale in den USA haben zu hohen Inflationsraten (USA 6,8% / EU 4,9% / Deutschland 5,3%) geführt. Die FED reduziert seit Dezember das Wertpapierkaufvolumen stärker als ursprünglich geplant. Es könnte somit bereits im März 2022 statt wie bisher geplant im Juni auslaufen. Mittlerweile wird mit 3 Zinserhöhungen im Volumen von 0,25% für 2022 gerechnet. Die Bank von England erhöhte bereits im Dezember die Zinsen.

Die EZB, wie auch die japanische Zentralbank, bleibt vorerst bei ihrer lockeren Geldpolitik. Sie schätzt die Inflation kurzfristig auf 3,2% ein, sieht aber für 2023 eine Rückkehr auf unter 2%.

In diesem Umfeld stiegen die Zinsen für 10-jährige US Treasuries auf 1,74% und die 10-jährigen Bund auf -0,04%. Die Realverzinsung (Zins abzüglich Inflation) ist weiter stark negativ.

Die Aktien erholten sich vom Omikron- und FED-Zinsschock und legten eine kleine Jahresendrally hin: Der DAX gewann 5,2% auf ein Jahresergebnis von 15,79%, der S&P 500 erreichte 26,89%, während der MSCI Emerging Markets v.a. wegen China im Minus schloss.

Das Öl zog nach einem Omikron bedingten Einbruch auf 70 US-$ (Brent) wieder auf 82 US-$ an — Omikron scheint nicht so schwere Verläufe zu verursachen und wird damit die Wirtschaft nicht stark beeinträchtigen. Das Gold zog leicht auf 1.822 US-$ pro Feinunze an.

Wir sehen im Dezember deutlich erhöhte Volatilitäten durch die vielen Unsicherheiten am Markt. Negative Realzinsen sprechen weiter für Aktien, Immobilien und Edelmetalle. Der vergleichbar milde Verlauf von Omikron und die Erwartung, dass sich die Lieferkettenprobleme im Jahresverlauf auflösen, lässt eine positive Wirtschaftsentwicklung erwarten. Auf der anderen Seite steht die Möglichkeit, dass Quarantäne bedingt wichtige Bereiche von Staaten wie Polizei, Energie-, Wasser- und Lebensmittelversorgung, Gesundheit ect. lahmgelegt werden können. Große geopolitische Probleme stehen zur Bewältigung an wie der Ukraine Konflikt und das Verhältnis USA – China und vielleicht müssen die Notenbanken ob zu starker Inflationszahlen noch restriktiver mit Zinserhöhungen reagieren.

Die Anlagestrategie wird unter diesen Voraussetzungen im neuen Jahr schwierig: Renten werden eher Kursverluste erleiden. Aktien eine hohe Volatilität zeigen. Interessant könnten Unternehmen mit einer hohen Preissetzungsmacht sein und Aktien, die von Zinssteigerungen profitieren wie Finanztitel. Hochbewertete Wachstums-/Technologietitel könnten eher leiden.

Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM

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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager