09. Januar 2023

Marktrückblick – Dezember 2022

Kein gutes Ende eines nicht nur von der Performance schwierigen Jahres!

Dax

-12,34%

30.12.2021:

15.884,86

30.12.2022:

13.923,59

EuroStoxx 50

-11,74%

30.12.2021:

4.298,41

30.12.2022:

3.793,62

S&P 500

-19,44%

31.12.2021:

4.766,18

30.12.2022:

3.839,50

Konjunkturell sieht es gar nicht so schlecht aus: Der Gasverbrauch war unterdurchschnittlich, auch wegen des milden Wetters, die Gasspeicher waren zu ca. 90% befüllt, die Lieferketten entspannen sich und Rohstoff-, Erzeuger-, Import- und Großhandelspreise haben z.T. deutlich nachgegeben. In der Folge legten ifo-Geschäftsklima- und GfK-Konsumklimaindex leicht zu und es scheint wahrscheinlich, dass wir die Inflationsspitze in Deutschland gesehen haben.

In den USA muss mit einer Rezession für das erste Halbjahr 23 gerechnet werden, die Einkaufsmanagerindices fielen weiter unter die Wachstumsgrenze von 50 Punkten. Aufgrund des robusten Arbeitsmarktes, der nahezu auf Vollbeschäftigung hindeutet, wird aber nicht mit einem starken Abschwung gerechnet.

Anders sieht es in China aus: Die rapide Abkehr von der Null-Covid-Strategie führte zu stark steigenden Infektionszahlen. Offizielle Sterberaten gibt es nicht. Wir erwarten aber eine deutlich nachlassende Wirtschaftstätigkeit zum Jahreswechsel, eine Anspannung bei den Lieferketten und eine erhebliche Belastung in der Produktion und beim Absatz. Erste Anzeichen sind bereits bei den Containerhäfen zu sehen.

Sowohl die FED als auch die EZB haben die Leitzinsen um die erwarteten 0,5% angehoben. Die EZB wird ab März mit der nächsten Stufe des quantitative tightening fortfahren und die Wiederanlage der fälligen Anleihen reduzieren.

In diesem Umfeld stieg die 10-jährige Bundesanleihe stark um fast 0,70% auf 2,56% p.a.. Steigende Langfristzinsen sahen wir gleichfalls in den USA und bei Unternehmensanleihen.

Die Aktienmärkte kamen nach den sehr positiven Entwicklungen im Oktober und November deutlich zurück. Rezessionsängste in den USA und stark steigenden Coronazahlen in China wirkten ebenso bremsend wie die Aussagen von Herrn Powell (FED) und der EZB, dass vorerst nicht mit einer Lockerung der Geldpolitik oder gar dem Aussetzen von Zinsanhebungen gerechnet werden kann. Der Dax gab ca. 3.3% nach, der S&P 500 5,9% und die NASDAQ 100 sogar 8,7%.

Der Euro setzte seinen guten Lauf fort und stieg gegenüber dem US-$ auf 1,07 €/US-$.

Das Gold stieg  weiter auf  1.812 US-$. Das Öl (Brent) gab aufgrund der Rezessionsgefahren leicht auf 84,92 US-$ nach.

Das Jahr 2022 war aus Anlegersicht ein äußerst schwieriges Jahr. Nahezu alle Assetklassen fuhren Verluste ein. Die vielen Krisen wie der Ukrainekrieg, die Corona-Pandemie, die Lieferkettenprobleme und die explodierenden Energie- und Lebensmittpreise haben die Notenbanken veranlasst, die Zinswende einzuläuten und damit auch eine Neubewertung vieler Assets, v.a. der hochbewerteten Aktien aus Wachtumsbranchen bewirkt. Vielfach haben die langen Renten höhere Verluste erlitten als die entsprechenden Aktienmärkte. Zu den wenigen Gewinnern gehörten Energierohstoffe/-aktien und Gold in Euro.

Was wird uns das Jahr 2023 bringen?  Wir sehen eine wirtschaftliche Abkühlung im Winterhalbjahr, eine nachlassende Inflation und erwarten eine konjunkturelle Erholung im Frühjahr. Die höheren Nominalzinsen werden wohl aber nicht ausreichen, um die sinkende Inflation auszugleichen. Alles gute Gründe für eine Aktienanlage! Risiken bestehen natürlich weiterhin: Wie entwickelt sich die Wirtschaft in China unter dem Eindruck der Corona-Pandemie? Wie wirken sich mögliche Gewinnrevisionen bei den Unternehmen aus?

Sollten nun die Notenbanken vor dem Hintergrund der nachlassenden Inflationszahlen die Zinsen weniger stark anheben, sogar Zinspausen oder –senkungen andeuten, wären dies gute Aussichten für die Aktienmärkte. Der Anleger sollte die Chancen, die 2023 bietet, nicht aus den Augen verlieren.

Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM

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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager