10. März 2022

Marktrückblick – Februar 2022

Krieg in Europa!

Dax

-8,96%

30.12.2021:

15.884,86

28.02.2022:

14.461,02

EuroStoxx 50

-10,92%

30.12.2021:

4.298,41

28.02.2022:

3.829,15

S&P 500

-9,93%

31.12.2021:

4.766,18

28.02.2022:

4.292,79

Der Februar hätte so positiv verlaufen können: Mehrere Frühindikatoren zeigten eine zunehmende wirtschaftliche Erholung an. Hintergrund war eine Entspannung bezüglich der Corona Infektionszahlen.

Die militärische Eskalation im Konflikt Ukraine – Russland hat mit dem Einmarsch Russlands eine neue Dimension erhalten: Die Sanktionen gegen Russland wie Reise- und Handelsbeschränkungen, der Ausschluss russischer Banken aus dem S.W.F.T System, Beschränkungen der russischen Zentralbank u.v.m. wirken sich v.a. auf Deutschland und Europa dramatisch aus. Stark steigende Energiepreise, der Ausfall wichtiger Vorprodukte für die Autoindustrie und der Exportstop nach Russland implizieren negative Folgen für die Konsumentenstimmung, die Produzentenpreise aber auch für Umsätze und Gewinne der Unternehmen. Lieferketten werden unterbrochen, der Ausfall russischer Schuldner und Banken ist zu befürchten. Dies kann Auswirkungen auf das internationale Finanzsystem haben. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft kann momentan nicht annähernd seriös eingeschätzt werden. Es ist aber anzunehmen, dass sich die Wirtschaft zumindest abschwächt, wenn nicht partiell sogar Rezessionen drohen.

Es bleibt abzuwarten, ob in diesem Umfeld die Notenbanken den vorgedachten Schwenk zu einer weniger expansiven Geldpolitik in vollem Umfang durchführen. Aufgrund der Inflationszahlen im Januar und der aktuellen Entwicklung der Rohstoff- und Nahrungsmittelpreise wäre es absolut angebracht.

Bis Mitte Februar stiegen die Zinsen von Staatsanleihen weiter an, ehe die geopolitischen Risiken diesen Trend stoppten und zu einem deutlichen Rückgang führten.

Die Aktienmärkte litten bis Mitte Februar unter der Aussicht auf Leitzinsanhebungen vieler Notenbanken, nach der Eskalation um die Ukraine gab es deutliche Rücksetzer: DAX und ESTOXX 50 verloren auf Monatssicht mehr als 6%, der S&P 500 hat sich mit -3% deutlich besser gehalten. Der russische RTX gab gut 30% ab.

In diesem Umfeld gewannen die Krisenwährungen US-$, Schweizer Franken und der japanische Yen stark gegenüber dem Euro. Der russische Rubel verlor mehr als 30% zum Euro.

Das Gold wurde seinem Krisenstatus gerecht und legte um ca. 6% auf ca. US-$ 1.900 pro Unze zu, das Öl konnte sogar ca. 9% gewinnen – Russland ist ein wichtiger Erdölexporteur. Auch andere Rohstoffe legten stark zu, denn es muss mit einem Ausfall von russischen und ukrainischen Lieferungen gerechnet werden. Nicht vergessen werden darf in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Ukraine und Russlands für die Weizenproduktion.

Durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine hat sich der Blick der Anleger auf diesen Konflikt völlig verändert. Mit dieser Eskalationsstufe und den darauf folgenden Sanktionen hat kaum einer gerechnet. Die heftigen Kursreaktionen sprechen für eine hohe Unsicherheit und eine Neuorientierung der Anleger. In der Vergangenheit waren die Kursrückgänge bei Kriegen meist heftig aber relativ kurz. Ob es weitere kräftige Verluste an den Märkten gibt und wie lange diese anhalten, wird davon abhängen wie lange der Krieg andauert, ob es weitere Eskalationen gibt und wie sich der Westen und v.a. China verhalten. Vorerst dürfte die hohe Unsicherheit mit entsprechenden Volatilitäten anhalten. Die Flucht in Sicherheit wie amerikanische und deutsche Staatsanleihen, Krisenwährungen und Gold könnte anhalten.

Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM

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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager