25. März 2025
Marktrückblick – Februar 2025
Die Bundestagswahl und Trump 2.0!

iShares Core Dax
+13,19%
30.12.2024:
165,70
28.02.2025:
187,56

iShares Core EuroStoxx 50
+12,49%
30.12.2024:
48,91
28.02.2025:
55,02

iShares Core S&P 500
+1,40%
31.12.2024:
58,55
28.02.2025:
59,37
Im Februar wurde in Deutschland gewählt. Die Ränder mit der AfD, den Linken und dem BSW konnten deutlich dazugewinnen, auch wenn das BSW denkbar knapp den Einzug in den Bundestag verpasst hat. Auch die FDP ist nicht mehr dabei. Eine Zweierkoalition aus CDU/CSU und SPD wäre möglich. Die Sondierungsgespräche haben positiv begonnen. Die schnelle Bildung einer handlungsfähigen Regierung wäre aus sicherheitspolitischer (Bedrohung durch Russland), wirtschaftlicher (zwei Rezessionsjahre), geopolitischer (veränderter Kurs der USA gegenüber Europa) und gesellschaftlicher (Spaltung der Gesellschaft) Hinsicht erforderlich. Die Börsen wünschen sich v.a. eine Verbesserung der Verteidigungsfähigkeit (oder eher: Eine Wiederherstellung derselbigen!) und der Standortbedingungen (Steuern, Bürokratieabbau, Infrastruktur, Digitalisierung, Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, u.v.m.).
Der Kurs von Trump gegenüber seinen (ehemaligen?) Verbündeten erstaunt die Welt: Immer mehr wird in Frage gestellt, ob die USA im Zweifel seine europäischen Nato-Verbündeten verteidigen würde. Europa muss endlich „erwachsen“ und selbstbewusster werden und dafür sorgen, sich selbst zu beschützen. Die Ukraine wird nicht mehr bedingungslos unterstützt, tw. ist das Gegenteil der Fall und Trump nähert sich in Vielem den Positionen von Putin. Nahezu täglich werden von Trump Zölle, vorerst gegenüber Mexiko, Kanada und China, angekündigt und wieder zurückgenommen. Die unter Musk stehende Einheit DOGE versucht, massiv Gelder im Staatshaushalt einzusparen: Das erfolgt über Massenentlassungen von Staatsangestellten (auch Kriegsveteranen!), den Austritt aus internationalen Organisationen und der Einstellung von Hilfszahlungen, u.a. im Entwicklungshilfebereich. Das alles führt zu erheblicher Unruhe, erhöht die Inflationsgefahr und könnte zu einer Belastung der Wirtschaft führen. Die Erwartung an weitere Zinssenkungen der US Notenbank trübt sich ein.
Die deutsche Wirtschaft verharrt im Krisenmodus. Die aktuelle Geschäfts- und Auftragslage wird von den Unternehmen negativ eingeschätzt. Es deutet sich eine sinkende Nachfrage aus den USA (unser größter Handelspartner!) an.
Die Inflation kommt im Euroraum etwas auf 2,4% zurück, in Deutschland bleibt sie bei 2,3%. Die Dienstleistungen sind weiter der Treiber. In den USA liegen wir bei 3,0% und damit deutlich darüber.
Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe gab leicht auf 2,39% nach, die US Pendants lagen bei 4,2%. Die Risikoprämien für Unternehmensanleihen stiegen, v.a. in den USA deutlich.
Die Aktien des DAX konnten wie auch die des EURO STOXX 50 die US Pendants deutlich outperformen. Der DAX stieg um 3,77% auf 22.551, der EuroStoxx 50 ähnlich stark. Der MDAX konnte sogar 5,86% zulegen. Sollte die gut drei Jahre währende Schwäche der Mid- und Smallcaps enden? Der amerikanische S&P verlor 1,42%, die NASDAQ 100 wie auch der japanische Topix knapp 4%. Ist dies eine gesunde Konsolidierung nach der jahrelangen sehr guten Entwicklung oder eine Anpassung an reduzierte Zinssenkungserwartungen?
Der EURO bewegte sich zum USD kaum und schloss bei 1,04 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen, dem britischen Pfund und dem Schweizer Franken gab er nach.
Das Gold stieg weiter auf 2.851 USD/Unze, das Öl fiel um gut 4% auf 73,56 US-$/Barrel für das Brent.
Bislang sehen wir eine Zweiteilung an den Märkten: Europa/Deutschland hui, USA nicht wirklich berauschend. In Europa helfen mögliche weitere Zinssenkungen aufgrund der schleppenden Konjunktur und eine evtl. wirtschaftsfreundlichere Politik einer neuen Bundesregierung. Gefahren gehen von der Zollpolitik der US Regierung aus. Mögliche Zinssenkungen der US Notenbank könnten ausbleiben, die US Wirtschaft leiden und damit auch die Weltwirtschaft. Eine Konsolidierung an den europäischen Aktienmärkten wird wahrscheinlicher.
Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM
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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager