18. August 2023

Marktrückblick – Juli 2023

Kommt die Zinspause?

iShares Core Dax

+17,44%

30.12.2022:

117,31

31.07.2023:

137,77

iShares Core EuroStoxx 50

+19,31%

30.12.2022:

38,06

31.07.2023:

45,41

iShares Core S&P 500

+19,60%

30.12.2022:

38,21

31.07.2023:

45,70

Eine Fortsetzung der Rezession in Deutschland wurde mit einem Null Wachstum vermieden! Aber sind das gute Nachrichten? Einige Frühindikatoren deuten auf eine weitere Kontraktion der Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf hin: Der ifo Geschäftsklimaindex sank zum dritten Mal, besonders stark litt der Bau unter den hohen Zinsen und Energiekosten. Ebenso negativ fielen die Daten vom ZEW (Zentrum für europäische Wirtschaftsförderung) und vom GfK aus.

Unter der schwachen globalen Nachfrage leidet besonders das verarbeitende Gewerbe, das noch von dem hohen Auftragsbestand unterstützt wird, jedoch brechen tw. die Neuaufträge dramatisch weg. Zusätzlich läßt die Wachstumsdynamik im Dienstleistungsbereich nach, die Indices signalisieren ein Halbjahrestief. Als kranker Mann in Europa stellt sich immer mehr Deutschland dar. Das hatten wir schon einmal unter Kanzler Schröder und der dann folgenden letzten großen Reform in Deutschland mit der Agenda 2010. Nur der Arbeitsmarkt bleibt (noch) stabil.

Mit den schwachen Wirtschaftsdaten werden die Stimmen derer lauter, die eine Zinspause im September befürworten. Zuletzt hatten sowohl die FED als auch die EZB die Leitzinsen weiter erhöht, um der Inflation Herr zu werden. Diese sank leicht auf 5,3% (Kernrate stagniert bei 5,5%). Die EZB hat weiter das Ziel, die Inflation Richtung 2% zu drücken, wird aber bei der weiteren Zinsentwicklung die aktuellen Konjunktur- und Inflationsdaten berücksichtigen.

In diesem Umfeld stiegen die Renditen der 10-jährigen Bundesanleihen auf 2,46% p.a. während die US Zinsen in Richtung 4% tendierten.

Der Dax erreichte, beflügelt von Hoffnungen auf ein Ende der Zinserhöhungen, ein neues All Time High von über 16.500; der S&P 500 legte ca. 3% zu.

Der Euro konnte im letzten Monat um 1,4% gegenüber dem USD zulegen, als besonders fest erwies sich der Schweizer Franken.

Sehr fest mit einem Plus von fast 10 USD pro Barrel auf 85,22 lag das Brent Öl, fast 5% gewann das Silber während das Gold stagnierte.

Die weithin erwartete Korrektur an den Aktienmärkten bleibt (vorerst) aus. In Deutschland konnten neue All Time Highs erreicht werden. Gute Unternehmensergebnisse für Q2, eine nachlassende Inflation und die mögliche Zinspause im September halfen. Jedoch werden Unternehmen bei verfehlten Prognosen entsprechend abgestraft. Die Geschäftsmodelle werden intensiver auf eine Resistenz in Hinblick auf die nachlassende Wirtschaft untersucht. Stabile Arbeitsmärkte, die Hoffnung auf weiter nachgebende Inflationszahlen und zumindest eine Leitzinspause können bei Rückschlägen an den Aktienmärkten dazu führen, dass unterinvestierte Anleger verstärkt einsteigen. Allerdings sollten die Risiken nicht außer Acht gelassen werden: Schwächelt die Wirtschaft in China stärker als erwartet, wird dies Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und die Unternehmensergebnisse haben. Negative Implikationen könnten weiter stabile Arbeitsmärkte auf die erwarteten Zinspausen haben. Geopolitische Eskalationen könnten jederzeit auftreten. Es bleibt also spannend, wie sich die Märkte nach der Sommerpause weiter entwickeln werden.

Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM

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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager