07. Juli 2021

Marktrückblick – Juni 2021

Wird Delta zum Problem für die sich erholenden Volkswirtschaften oder eher die Inflation?

Dax

+13,21%

30.12.2020:

13.718,78

30.06.2021:

15.531,04

EuroStoxx 50

+14,40%

30.12.2020:

3.552,64

30.06.2021:

4.064,30

S&P 500

+14,41%

31.12.2020:

3.756,07

30.06.2021:

4.297,50

Der ifo Geschäftsklimaindex stieg im Juni auf über 100 Punkte aufgrund fallender Corona Zahlen und damit verbundenen Lockerungen, die hauptsächlich den Dienstleistungssektor betrafen. Damit verbesserte sich konsequenterweise v.a. der Dienstleistungs- und Handelsbereich sowohl bei der aktuellen Lage als auch in der Erwartungskomponente. Das verarbeitende Gewerbe litt weiter unter Lieferkettenproblemen bei Rohstoffen und Vorprodukten sowie dadurch bedingt steigenden Produktionskosten. Aktuell lassen sich die höheren Kosten auf den Kunden überwälzen, so dass die Inflationsgefahr steigt. Der aufgestaute Konsum zeigt sich in einem ebenfalls steigendem GfK Konsumklimaindex und wird den Aufschwung im 2. Halbjahr stützen.

Das Corona nicht überwunden ist, zeigen steigende Inzidenzen in z.B. Großbritannien, Portugal und Israel – die Fußball EM scheint hier nicht hilfreich zu sein -. Auch viele Schwellenländern haben weiter mit Corona zu kämpfen, v.a. mit den neuen Varianten Delta und Delta +. So kommt es z.Zt. vielerorts zu erneuten oder verlängerten Lockdown Maßnahmen.

China begrenzt schon seit Monaten das Kreditwachstum, um eine Überhitzung der Wirtschaft zu vermeiden – die Auswirkungen können wir an den Aktienmärkten ablesen. In den USA läuft die Wirtschaft weiter auf Hochtouren, was durch die Einigung auf ein Infrastrukturpaket zusätzlich unterstützt wird.

Wie oben schon angedeutet steigen die Inflationszahlen in Deutschland, Europa und den USA. Während die EZB den Anstieg als temporär bezeichnet und keine Änderung ihrer Politik andeutet, mehren sich die Stimmen innerhalb der FED, die erste Zinserhöhungen schon in 2023 erwarten; auch die Wertpapierkäufe könnten früher als gedacht reduziert werden.

Trotz oder gerade wegen der Möglichkeit, dass in den USA die Zinssätze früher als erwartet steigen und die Liquidität reduziert werden könnte, sanken die längeren Zinsen in Amerika (ab ca. 6 Jahre) während die Zinssätze bis 5 Jahre (v.a. 2-5 Jahre) eher stiegen.

An den Aktienmärkten blieb der DAX nahezu unverändert, während die NASDAQ gut zulegen konnte und der Dow Jones Industrial leicht nachgab.

DER US$ wertete aufgrund der Zinsphantasie um ca. 3 Cent auf und bewegt sich nun in dem neuen Band zwischen 1,18 und 1,20 US$/Euro.

Das Gold litt unter der Zinsphantasie in den USA und dem steigendem US$ und versucht sich bei 1.750-1.770 US$ je Unze zu stabilisieren. Das Öl profitiert von der boomenden Wirtschaft in weiten Teilen der Welt und der aktuellen Uneinigkeit der OPEC+.

Immer tiefere Realzinsen sprechen auch in Zukunft für Sachwerte wie Aktien, Immobilien und Edelmetalle. Allerdings sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass die Bewertungen mittlerweile anspruchsvoll sind und die Erholung der Wirtschaft zu guten Teilen bereits eingepreist ist. Zudem sind einige Risiken zu beachten wie die Virusvarianten, die Änderung der Zins- und Liquiditätspolitik der FED, höhere Inflationsraten als erwartet, der Konflikt China / USA, die politische Einflußnahme Chinas auf Techunternehmen ect..

Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM

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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager