10. April 2020

Dieser März war außergewöhnlich; das Ausmaß und die Geschwindigkeit des Kursverfalls sind beispiellos in der jüngeren Börsengeschichte. Bereits im Februar begannen die großen Aktienmärkte zu fallen; bis Mitte März erfolgte ein Absturz von den Höchstkursen um 25-35%.

Als Zeichen der Angst und Panik stieg die Volatilität extrem an (VSTOXX von 35 auf 85). In solchen, von Unsicherheit geprägten Zeiten, ist normalerweise ein Anstieg des Goldpreises zu beobachten; das Gegenteil war aber im März der Fall. Viele Vermögensverwalter haben Goldverkäufe getätigt, um Liquidität für die Anteilsverkäufe ihrer Kunden bereitstellen zu können. Zusätzlich hat es etliche Margincalls gegeben. Ein Programm der US Regierung über 2 Billionen US-$, die unbegrenzte Versorgung des Marktes mit Liquidität durch die FED sowie die Abflachung der Neuinfizierungen mit dem Corona Virus in Italien haben zu einer Stabilisierung der Märkte beigetragen.

Auch beim Ölpreis haben wir im März eine außergewöhnliche Entwicklung gesehen. Aufgrund der Coronakrise hat sich der globale Wachstumsausblick erheblich eingetrübt. Dies hat einen deutlichen Rückgang der Nachfrage nach Öl zur Folge. Die OPEC und die OPEC+ strebten Angebotskürzungen an, die jedoch Russland verweigerte. In der Folge erhöhte Saudi-Arabien sogar die Produktion, um verlorene Marktanteile zurückzugewinnen. Corona zusammen mit dem Preiskrieg hatte eine Halbierung des Ölpreises auf ca. 25$ (Brent pro Fass) bis zum 18.03. zur Folge. Das US-Konjunkturprogramm konnte den Verfall nur kurzfristig aufhalten.