02. Juni 2021

Marktrückblick – Mai 2021

Ein Schreckgespenst Namens Inflation?

Dax

+12,41%

30.12.2020:

13.718,78

31.05.2021:

15.421,13

EuroStoxx 50

+13,70%

30.12.2020:

3.552,64

31.05.2021:

4.039,46

S&P 500

+11,93%

31.12.2020:

3.756,07

28.05.2021:

4.204,11

In Europa und den USA gibt es gute Nachrichten, was die Corona Infektionszahlen und die Impfquoten angeht: Die Infektionszahlen sinken deutlich während die Impfungen weiter voran schreiten. Dies hat bereits zu Lockerungen geführt, die behutsam erweitert werden. Dies ist v.a. positiv für die stark unter dem Lockdown leidenden Dienstleistungsbereiche, wie Handel, Gastronomie, Hotellerie und Reisen ect., die vom Abbau des aufgestautem Konsums profitieren sollten. Das Beispiel Großbritannien mahnt allerdings nicht zu vergessen, dass Mutationen wie die indische Variante („Delta“) den Trend wieder umkehren können. Auch Teile Asiens wie Indien und Japan haben unter hohen Corona Zahlen zu leiden.

Die Einkaufsmanagerindices zeugen von einer positiven Wirtschaftsdynamik, nun nicht mehr allein in der Produktion sondern auch im Dienstleistungsbereich. Allerdings fallen verstärkt Lieferkettenprobleme und drastische Preissteigerungen bei Rohstoffen auf, die wie in der Autoindustrie teils zu Produktionsunterbrechungen führen.

Durch v.a. Basiseffekte (Ölpreis vor gut einem Jahr negativ) aber auch die eben erwähnten höheren Preise für Rohstoffe und Transport steigt ein neues Schreckgespenst auf: Die Inflation. Für den Mai wird die Inflationsrate in Deutschland mit 2,5% erwartet, in den USA sahen wir für den April schon 4,2%. Die Erwartungen gehen für die USA von 8-9% für die Sommermonate aus. Die Notenbanken FED und EZB haben unisono verkündet, dass die Preissteigerungen nur temporär seien und gegen Ende 2021 / 2022 wieder sinken werden.

In diesem Umfeld verharren die Zinssätze (10 jährige Bund um die -0,20% / 10 jährige UST um die 1,6%) auf niedrigem Niveau.

Die Aktienmärkte profitierten vom positiven Umfeld, der DAX legte um ca. 2% zu, andere europäische Märkte wie Italien oder Spanien legten noch deutlicher zu. Der Dow Jones notiert nahe seines All Time Highs, nur die NASDAQ schwächelt leicht.

Der € profitiert von der anziehenden Wirtschaft in Europa und notiert bei ca. 1,22 €/USD nahezu auf Jahresanfangsniveau. Das Öl steigt weiter Richtung 70 USD (Brent), das Gold konnte knapp 8% zulegen und mehrere wichtige charttechnische Hürden nehmen.

Das Umfeld für die Aktienmärkte bleibt vorerst konstruktiv. Die Wirtschaft erholt sich weiter, BIP Zuwächse für Europa und die USA werden für das 2. HJ und 2022 erwartet. Die Quartalszahlen einiger Unternehmen könnten allerdings von Lieferkettenproblemen, steigenden Preisen für Rohstoffe und Vorprodukte sowie Produktionsunterbrechungen leiden. Vergessen darf man trotz der aktuellen Euphorie auch das Corona Virus nicht und die Gefahr, dass Mutationen Lockerungen wieder rückgängig machen könnten.

Auf der Zinsseite bleibt es spannend, ob die Notenbanken bei weiter steigenden Inflationszahlen bei ihrer Politik des lockeren Geldes bleiben oder doch zumindest die Märkte auf einen Ausstieg (taper tantrum) vorbereiten. Die Notenbanken in Canada und Großbritannien haben schon reagiert.

Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM

Haftungsausschluss: Diese Darstellungen basieren auf öffentlich zugänglichen Informationen, die wir als zuverlässig erachten. Wir übernehmen für Inhalt und Vollständigkeit keine Gewähr. Diese Publikation dient der eigenverantwortlichen Information. Sie können eine Aufklärung und Beratung durch Ihren Betreuer nicht ersetzen. Die Bereitstellung dieser Information stellt kein Angebot eines Beratungsvertrages dar.
Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager