08. Juni 2022

Marktrückblick – Mai 2022

Die Chancen nicht aus den Augen verlieren!

Dax

-9,42%

30.12.2021:

15.884,86

31.05.2022:

14.388,35

EuroStoxx 50

-11,85%

30.12.2021:

4.298,41

31.05.2022:

3.789,21

S&P 500

-13,30%

31.12.2021:

4.766,18

31.05.2022:

4.132,15

Nahezu auf alle Wirtschaftsräume wirken die hohen Energie- und Rohstoffpreise wachstumsbremsend und inflationsfördernd.

In China waren Millionen Menschen im Lockdown und konnten nicht konsumieren, viele Fabriken waren geschlossen und in den Häfen stauten sich die Containerschiffe. Dies führte zu einem deutlichen Rückgang der Einkaufsmanagerindizes unter die Marke von 50 Punkten, so dass in den nächsten Monaten mit einer sinkenden Produktion zu rechnen ist. Zuletzt zeichnete sich eine Stabilisierung der Wirtschaft ab.

Europa leidet unter dem Krieg in der Ukraine: Lieferanten und Absatzkanäle brechen weg. Die Angst vor einem Lieferstop von Gas ist groß, würde er doch erhebliches Wachstum kosten. Somit herrscht unter den Unternehmen eine hohe Planungsunsicherheit. Hinzu kommen die globalen Lieferkettenprobleme u.a. bedingt durch China. Die aktuelle Lage sehen viele Unternehmen (noch) positiv (siehe ifo Index), auch der der GfK Konsumklimaindex hat sich zumindest stabilisiert, wenn er auch durch die starke Inflation zunehmend beeinträchtigt wird.

In den USA besteht die Gefahr einer Rezession durch ein zu schnelles Anheben der Zinssätze. Jedoch hat der Inflationsdruck zuletzt etwas nachgelassen, so dass einige FED Vertreter an eine Zinspause im Herbst denken. In Deutschland haben wir den Inflationspeak mit 7,9% und 8,1% wohl noch nicht gesehen. Die Nettowertpapierkäufe könnten nach Frau Lagarde wohl im Juni enden, im Juli könnten die Einlagenzinsen für die Banken erstmalig angehoben werden.

Die ansteigenden Inflationsraten sorgten in der Eurozone für weiter steigende Zinsen, bei den 10-jährigen Staatsanleihen sahen wir zum Monatsende 1,12% und damit den höchsten Wert seit 2014! Ab den 1-jährigen sind wir wieder positiv. In Italien erhält man für 10 Jahre 3,11%. In den USA rentieren die 10-jährigen nahezu unverändert bei 2,87%.

Die Aktienmärkte konnten sich nach anfänglichen Verlusten stabilisieren; der DAX legte gut 2%, die NASDAQ leicht zu, nachdem in den USA eine Zinspause in die Diskussion aufgenommen worden war.

Nachlassende Zinsphantasie in den USA und steigende in Europa führten den € von 1,03 wieder in Richtung 1,07 zum USD.

Das Gold fiel um 3,3% auf 1.845 USD je Unce, das Silber um 7%, während das Öl aufgrund der Bemühungen um ein Ölembargo der westeuropäischen Länder um 11% auf 118 USD (Brent) stieg.

Die Hoffnung, dass alles nicht so schlimm kommt wie befürchtet, hat die Anleger im Mai gelenkt. Jedoch haben wir weiter keine Lösung für die Ukraine Krise und China hält weiter an seiner 0-Covid-Strategie fest. Damit bleiben die Unsicherheiten für die Geschäftsentwicklung der Unternehmen groß und damit auch für die Aktienmärkte. Längerfristig darf man aber die Chancen nicht unterschätzen: Unternehmen und Staaten müssen massiv investieren, um die aktuell zu Tage getretenen Probleme zu beheben: stockende Lieferketten, Fachkräftemangel, fossile Abhängigkeit von Russland, erneuerbare Energien, Sicherheit ect.. Vielleicht machen also erste Investitionen auf dem aktuellen Niveau wieder Sinn?

Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM

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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager