11. Juni 2024

Marktrückblick – Mai 2024

Die Märkte zwischen Unternehmensgewinnen und Inflation

iShares Core Dax

+9,90%

29.12.2023:

140,23

31.05.2024:

154,11

iShares Core EuroStoxx 50

+12,54%

29.12.2023:

45,37

31.05.2024:

51,06

iShares Core S&P 500

+9,58%

29.12.2023:

47,48

31.05.2024:

52,03

Die Stimmung scheint sich in der europäischen Wirtschaft leicht zu verbessern! Gemäß dem ifo-Institut stiegen die Erwartungen über alle Branchen hinweg, nur die aktuelle Lage wurde etwas schlechter eingeschätzt. Ebenfalls freundlicher präsentierten sich die Einkaufsmanagerindices nach S&P, besonders optimistisch scheinen die Dienstleister zu sein. Auch die Konsumenten in Deutschland zeigten eine erhöhte Anschaffungsneigung aufgrund der zuletzt erfolgten Lohnsteigerungen (Q1 24 plus 6,4% gegenüber Vorjahr), real blieb ein Plus von 3,8% während die Sparquote sank.

Softlanding in den USA? Das Wachstum schwächelte und kam im Q1 auf 1,3% zurück. Nachdem die Einkaufsmanagerindices alle um die Wachstumsschwelle von 50 Punkten notieren, wird vorerst nicht mit einem größeren Einbruch gerechnet. Der Arbeitsmarkt ist weiter leicht angespannt mit einer marginal gestiegenen Arbeitslosenquote von ca. 3,9%, die neu geschaffenen Stellen nahmen aber ab. Aufgrund der hohen Beschäftigungsquote hat sich das Verbrauchervertrauen dennoch erhöht.

In den USA verharrte die Inflation mit 3,4% (Kern 3,6%) deutlich über dem FED Ziel von 2% und lag damit erheblich über den wieder leicht gestiegenen Zahlen für Europa (2,6%) und Deutschland (2,4%). In Deutschland wirkte der Basiseffekt des 49€ Tickets inflationserhöhend. In Europa wird mit einer ersten Zinssenkung für Juni gerechnet (mittlerweile mit 0,25% bewahrheitet!), in den USA zögert sich diese wohl weiter hinaus. Allerdings rechnet der Markt mit 1–2 Zinssenkungen durch die FED in 2024, zum Jahresende 2023 hatte man noch auf bis zu 5 Reduzierungen gehofft.

In diesem Umfeld stiegen die Renditen der 10-jährigen Bundesanleihen leicht auf 2,66%, die 10-jährigen US-Treasuries tendierten hingegen etwas leichter auf 4,68%. Die Spreads auf Unternehmensanleihen engten sich ein.

Die Aktienmärkte konnten nach der Konsolidierung im April wieder zulegen. Der Dax stieg um ca. 3% auf 18.426, nachdem er zwischenzeitlich ein neues All Time High mit 18.869 erreicht hatte, der S&P 500 gewann ca. 4,8% auf 5.277 und erzielte ebenso ein ATH. Der NIKKEI 225 lag unverändert im Markt während der chinesische CSI 300 leicht verlor.

Der EURO konnte zum USD leicht auf 1,08 EUR/USD zulegen, der Schweizer Franken gab leicht auf 0,98 EUR/CHF nach, nachdem kurzzeitig schon fast die Parität erreicht wurde. Der japanische Yen ist weiter schwach und verlor auf 170 EUR/JPY, damit wurde ein neues All Time Low erreicht, weitere Interventionen waren die Folge.

Das Gold hat ein neues All Time High bei USD 2.426 erreicht, bevor es in eine Konsolidierung überging und nur leicht freundlicher bei 2.327 den Monat beendete, das Silber sprang um mehr als 17%. Das Öl (Brent) konnte nicht von den geopolitischen Spannungen profitieren und schloss bei 80,85 US-$ mit 7% deutlich im Minus.

Die Gewinne der Unternehmen entwickeln sich weiter sehr konstruktiv und überlagern momentan die auf hohem Niveau verharrenden Inflationsraten (USA) bzw. die sogar wieder leicht steigenden Raten in Deutschland und Europa. Das führte im Mai zu steigenden Aktienkursen in Europa und den USA trotz höherer Zinsen in Europa. Für Aktien sprechen momentan die erwartete wirtschaftliche Belebung in Europa, die nur moderate Abschwächung (Softlanding) in den USA und evtl. Hilfsprogramme in China, als größtes Risiko verbleiben die Inflationszahlen, wenn sie nicht weiter sinken bzw. sogar wieder zu steigen beginnen. Auslöser könnte eine Eskalation in Nahost sein. Die Notenbanken könnten daraufhin die Leitzinsen weniger stark als erwartet senken.

Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM

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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager