06. Juni 2025

Marktrückblick – Mai 2025

Nichts ist mehr sicher dank Trump!

iShares Core Dax

+20,04%

30.12.2024:

165,70

30.05.2025:

198,91

iShares Core EuroStoxx 50

+12,39%

30.12.2024:

48,91

30.05.2025:

54,97

iShares Core S&P 500

+0,67%

31.12.2024:

58,55

30.05.2025:

58,95

Donald Trump und seine unkalkulierbaren Entscheidungen bleiben weiter die Hauptrisiken für die Weltwirtschaft und die Kapitalmärkte. Die 90-tägige Zollpause wird nicht nur für Verhandlungen genutzt, sondern auch für erneute Drohungen, diesmal in Richtung der Europäischen Union, mit drastischen Zollerhöhungen. Kurzfristig gab es mit China Entspannungssignale; nun wird von Seiten der USA eine Unzufriedenheit aufgrund der angeblich geringen Verhandlungsbereitschaft der Chinesen angemerkt. Die hohe Unsicherheit macht es den Unternehmen schwierig konkrete Vorhersagen über ihre Geschäftsentwicklung abzugeben. Und Unsicherheit mögen die Aktienmärkte gar nicht. Geopolitisch gibt es, trotz eines ersten Treffens der Kriegsparteien Ukraine und Russland in Istanbul, außer eines Gefangenenaustausches nichts Positives zu vermelden.

In den USA haben sich dennoch die Einkaufsmanagerindizes und das Verbrauchervertrauen leicht verbessert. Grund war die vorläufige Reduzierung der extremen gegenseitigen Zölle der Amerikaner und Chinesen. Zusätzlich wurde durch das Repräsentantenhaus der Verlängerung der Steuersenkungen v.a. für Wohlhabende zugestimmt. Dies beruht noch auf einem Gesetz aus Trumps erster Amtszeit.

Die Wirtschaft in Deutschland ist im ersten Quartal überraschend um 0,4% gestiegen. Das lag an Vorzieheffekten wegen der drohenden US-Zölle. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erwartet für das Gesamtjahr hingegen ein 0 Wachstum. Aus der neuen Bundesregierung kommen positive Signale für die Wirtschaft: Investitionen sollen erleichtert und Strukturreformen angepackt werden. In der Folge konnte der ifo-Geschäftsklimaindex leicht zulegen – v.a. die künftigen Geschäftserwartungen wurden besser eingeschätzt. Die EU und Großbritannien haben eine engere Kooperation beschlossen.

Die Inflation in Deutschland stagnierte bei 2,1%, gesunkene Energiepreise und ein fester Euro halfen, teurere Dienstleistungen und Nahrungsmittel belasteten. In den USA fiel die Inflation auf 2,3%, was Donald Tump veranlasste, den Druck auf die FED hinsichtlich zukünftiger Zinssenkungen zu erhöhen.

In diesem Umfeld schloss die 10-jährige Bundesanleihe bei 2,51% p.a., die 30-jährigen stiegen leicht auf 3% p.a. an. Die US-Pendants liegen deutlich höher bei 4,40% und 4,92%. Möglicherweise beruht der hohe Zinsunterschied auch auf einem Staatsschuldenproblem der USA?!

Der Liberation Day hat seinen Schrecken verloren, so dass der DAX um gut 6% auf 23.977 Punkte anzog und ein neues All Time High erreichte. Der S&P 500 konnte ungefähr in der gleichen Größenordnung zulegen und liegt in USD zum Jahresstart wieder leicht im Plus. Allerdings hat die Währung fast zweistellig abgegeben, für einen Euro Investor ist das ungut! Der Nikkei konnte ca. 5% zulegen.

Der EURO wertete zum USD weiter leicht auf und stand zum Monatsende bei 1,13 EUR/USD. Im Vergleich zu anderen Währungen wie dem Schweizer Franken oder dem Yen ergab sich kaum eine Veränderung.

Dagegen verteidigte das Gold seinen Sicherheitsstatus und stieg auf 3.430 USD/Unze, um kaum verändert bei 3.289 zu schließen. Konjunktursorgen und Produktionssteigerungen der OPEC+ ließen das Öl leicht auf 62,48 US-$/Barrel für das Brent nachgeben.

„Über allem schwebt als Damoklesschwert die (unstete) Politik eines Donald Trump“, hatte ich letzten Monat geschrieben und daran ändert sich so schnell auch nichts. Deshalb bleiben auch die weiteren Sätze unverändert: „Wie geht er weiter das Thema Zölle an? Kommt es zu „Deals“? Das wird mit entscheidend sein, wie es an den Aktien- und Rentenmärkten im Jahresverlauf weiter geht.“ Hinzu kommt nun das Thema der Finanzierung des US-Staatshaushaltes. Das Defizit scheint durch die letzten Entscheidungen eher größer als kleiner zu werden. Die Frage ist, wie lange die Investoren das akzeptieren bzw. welchen Zins sie dafür verlangen.

Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM

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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager