03. Dezember 2021

Marktrückblick – November 2021

TINA oder Omicron?

Dax

+10,07%

30.12.2020:

13.718,78

30.11.2021:

15.100,13

EuroStoxx 50

+14,37%

30.12.2020:

3.552,64

30.11.2021:

4.063,06

S&P 500

+21,59%

31.12.2020:

3.756,07

30.11.2021:

4.567,00

Die 4. Corona Welle hat Deutschland mit stark steigenden Inzidenzen voll erwischt. Neben den alt bekannten Lieferengpässen und Problemen bei der Besetzung offener Stellen führt dies zu einer Belastung des ifo-Geschäftsklimaindexes in allen Bereichen. Ein Nullwachstum für das 4. Quartal sowie ein schwacher Jahresauftakt 2022 wird erwartet.

Das globale Wachstum wird v.a. durch die USA positiv beeinflusst: Eine sinkende Arbeitslosenquote in Verbindung mit einer wachsenden Beschäftigung und starken fiskalischen Anreizen stimulieren den privaten Konsum.

Aufgrund der hohen Inflationsraten in Deutschland (Nov. 5,2%) und den USA (Nov. 6,2%) stellt sich immer mehr die Frage, ob die hohe Inflation tatsächlich nur temporär ist. In den USA sehen wir erste Ansätze einer Lohn-Preis-Spirale. Eine höhere Anzahl von Streiks deutet ebenfalls in diese Richtung.

Das Tapering durch die US Notenbank hat im November begonnen und die o.g. Inflation könnte zu einer Beschleunigung führen. Erste Zinserhöhungen sind im ersten Halbjahr 2022 möglich.

Die EZB bleib aktuell bei ihrem expansiven Kurs und sieht die Inflation weiter als temporär an.

In diesem Umfeld fiel die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe auf ca. -0,35% p.a., in den USA hatten wir ein zweigeteiltes Bild: Während sich die Rendite der 10-jährigen Treasuries auf ca. 1,45% p.a. ermäßigte, stiegen die Renditen bis in den 5-jährigen Bereich leicht an. Hier wirken schon die möglichen Zinserhöhungen im nächsten Jahr.

In der Gemengelage aus nachlassender Wirtschaft, der 4. Corona-Welle, hohen Inflationsraten und einer geänderten Sicht auf die US Geldpolitik gab der DAX ca. 3,75% nach, deutlich stärker der Euro Stoxx 50 mit ca. 4,4% während der S&P 500 nur ca. 0,8% verlor und der NASDAQ sogar leicht zulegte. Das Auftauchen der Corona Mutation Omicron hat die Nervosität an den Märkten erheblich verstärkt.

Der Euro verlor gegenüber dem US-$ aufgrund gegenläufiger Zinserwartungen stark von ca. 1,17 EUR/US$ auf unter 1,13.

Das Auftauchen der neuen Corona Mutation hat neben der Ankündigung von großen Verbraucherländern, ihre strategischen Reserven freizugeben, zu einem starken Einbruch um ca. 13% beim Brent geführt.

Das Gold notiert weiter um die 1.800 US$/Unze und damit unter der 200 Tagelinie. Die hohe Inflation wirkt sich (noch) nicht aus, belastet wird das Gold durch den starken US-$ und die Spekulation um Zinserhöhungen in den USA:

Die Volatilität hat sich seit Mitte November zurückgemeldet: Die Märkte bleiben in einem Spannungsfeld zwischen historisch niedrigen Realzinsen (Deutschland ca. -6%), welche reale Anlageklassen wie Aktien, Edelmetalle und Immobilien unterstützt und den Risiken einer nachlassenden Wirtschaft, einer hohen Inflation, der 4. Corona-Welle mitsamt neuer Mutation und einer möglichen Zinswende in den USA.

Die Frage ist nun: Setzt sich zum Jahresende TINA (There Is No Alternative: Zu Aktien wegen des niedrigen Zinsniveaus) oder stirbt die Jahresendrally den „Omicron“-Tod?

Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM

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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager