06. Dezember 2024
Marktrückblick – November 2024
Politische Börsen!

iShares Core Dax
+16,51%
29.12.2023:
140,23
29.11.2024:
163,38

iShares Core EuroStoxx 50
+6,61%
29.12.2023:
45,37
29.11.2024:
48,37

iShares Core S&P 500
+26,68%
29.12.2023:
47,48
29.11.2024:
60,15
Die Wahl in den USA ist entschieden! Donald Trump hat klar gewonnen, so dass es nicht zu der befürchteten Hängepartie kam. Von Trump wird ein wirtschaftsfreundlicher Kurs erwartet, allerdings hat er bereits die Erhöhung von Zöllen angekündigt. Offen sind seine Haltung zu den vielen geopolitischen Konflikten bzw. seine konkreten Handlungen. Deutschland steht aktuell nur mit einer Minderheitsregierung dar, nachdem die Koalition durch die Entlassung von Finanzminister Lindner geplatzt ist.
Die Neuwahlen sollen in Deutschland im Februar stattfinden; Impulse für die Wirtschaft sind bis dahin kaum zu erwarten. Die Frühindikatoren gaben in diesem Umfeld weiter nach: Die HCOB-Einkaufsmanagerindices sowohl für Deutschland wie auch für die Eurozone sanken, ebenso der ifo-Geschäftsklimaindex. Es fehlen v.a. im Verarbeitenden und Baugewerbe die Aufträge. Das wirkt sich mittlerweile auf die entsprechenden Dienstleistungsbereiche aus. Wir sehen erste Folgen für den Arbeitsmarkt: Saisonbereinigt stieg die Zahl der Arbeitslosen, die Nachfrage nach Arbeitskräften sank. Die Unternehmen planen verstärkt mit Entlassungen und Kurzarbeit. Der Konsum leidet, da die Menschen wegen der vielen Unsicherheiten verstärkt sparen.
Neben Deutschland als stärkster europäischer Wirtschaft droht nun auch Frankreich als Nummer 2 ohne Regierung dazustehen, sollten die Haushaltsverhandlungen scheitern. Die EU Kommission wurde vom Parlament bestätigt. Zwischen Israel und der Hisbollah wurde im Libanon ein befristeter Waffenstillstand vereinbart.
Die Inflation stieg wieder etwas an: In den USA auf 2,6%, die Leitzinsen wurden dennoch um 0,25% gesenkt. In Deutschland sahen wir einen Anstieg auf 2,2%, v.a. die Dienstleistungen verteuerten sich.
Erstaunlicherweise fielen die Renditen der Staatsanleihen z.T. deutlich trotz steigender Inflation! Die 10jährige Bundesanleihe rentierte bei 2,09% und damit 0,3% Punkte niedriger, während das amerikanische Pendant auf 4,18% fiel. Griechische und italienische Staatsanleihen sanken ebenfalls deutlich. Die französischen Staatsanleihen fielen moderater, sodass sich der Risikoaufschlag abermals ausweitete.
Der S&P500 konnte nach der Wahl deutlich zulegen und gewann 5,7%. Der Dax stieg ca. 3%. Wieder litten in Deutschland die kleineren Titel, der MDAX verlor leicht, ebenso der EURO STOXX 50. Der CSI 300 in China tendierte nahezu unverändert, der NIKKEI gab ca. 2% ab.
Nach der US-Wahl gab der EURO stark auf 1,06 EUR/USD ab. Die politischen Unsicherheiten in Europa führten auch zu Verlusten gegenüber dem britischen Pfund, dem japanischen Yen und dem schweizer Franken; hier sahen wir sogar ein neues All Time Low!
Das Gold fiel nach dem ATH im letzten Monat nach den US Wahlen auf 2.600 USD/Unze, konnte sich dann auf 2.650 erholen, was immer noch einen Verlust von ca. 88 USD bedeutete. Trump will die US Ölindustrie unterstützen und die Förderung deutlich erhöhen. Die Folge waren leicht sinkende Ölnotierungen auf 72,92 US-$/Barrel für das Brent.
Der November war einer der besten Monate des Jahres 2024! Allerdings sahen wir deutliche Unterschiede bei der Performance: Trump Trades wie Krypto-Assets, US-Aktien und der USD profitierten stark, während der EURO, europäische, japanische und Schwellenländeraktien aber auch Gold und Silber unter den Verlieren waren. Die vielen Krisen, veränderte politische Konzepte, Deglobalisierung u.v.m. werden dazu führen, dass die Unternehmen und Volkswirtschaften ihre Geschäftsmodelle überdenken und immer aktuell den Gegebenheiten anpassen müssen. Eine ehrliche Bestandsaufnahme, eine hohe Veränderungsbereitschaft und –geschwindigkeit und ein konsequentes Handeln werden von Nöten sein, um als Gewinner aus diesem Prozess hervorzugehen. Deutschland merkt derzeit, dass sein jahrzehntelanges Geschäftsmodell (Exporte, Auto- und Maschinenbau) erheblich ins Stottern gekommen ist. Um als Anleger weiter erfolgreich zu sein, gilt es, die Entwicklungen genau zu beobachten und u.U. schneller als bislang seine Kapitalanlagen anzupassen.
Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM
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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager