09. November 2022

Marktrückblick – Oktober 2022

Licht am Ende des Tunnels?

Dax

-16,57%

30.12.2021:

15.884,86

31.10.2022:

13.253,34

EuroStoxx 50

-15,90%

30.12.2021:

4.298,41

31.10.2022:

3.615,17

S&P 500

-18,74%

31.12.2021:

4.766,18

31.10.2022:

3.872,77

Die Rezessionsgefahren bleiben für das Winterhalbjahr hoch, so der World Economic Outlook des Internationalen Währungsfonds. Hohe Inflationsraten und sinkende Reallöhne belasten in vielen Ländern die Wachstumserwartungen. Laut ifo-Institut planen die Unternehmen mit weniger Neueinstellungen. Der Konsum scheint weiter einzubrechen und die Firmen reduzieren ihre Investitionen. Da auf der anderen Seite die Erzeugerpreise in Rekordtempo steigen, könnten die Margen der Unternehmen und damit die Gewinne sinken.

Allerdings kann man den Daten erste Hinweise auf eine Bodenbildung entnehmen: Laut GfK stiegen die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung der privaten Konsumenten leicht an ebenso wie die Geschäftserwartungen der Dienstleister und des Handels (ifo) und die Exporterwartungen der Unternehmen. Nach den Signalen vom Volkskongress in China scheinen die politischen und wirtschaftlichen Risiken dort eher zu wachsen, während sich die USA in der aktuellen Krise (wie so oft) als sehr stabil präsentieren.

Die EZB hat wie erwartet die Leitzinsen um 0,75% angehoben, im Dezember wird es wohl zu einem weiteren Zinsschritt kommen. Die Präsidentin, Frau Lagarde, wird für die zukünftige Zinspolitik die Wirtschaftsentwicklung mit in die Entscheidung einbeziehen und nicht mehr nur auf die Inflation schauen. Damit könnte sich für 2023 zumindest eine Zinserhöhungspause abzeichnen.

In diesem Umfeld stiegen die 10-jährigen Bundesanleihen leicht auf 2,11% p.a., in Italien sahen wir einen Rückgang auf 4,3% p.a., nachdem die rechtsgerichtete neue Regierung sich klar zur Europäischen Union bekannt hat. In Großbritannien durften wir Zeuge der kürzesten Amtsperiode eines/r Premierministers/in  in der Geschichte dieses Landes werden — der Markt hat mit weiter sinkenden Renditen positiv auf die Ablösung von Frau Truss reagiert. In den USA stiegen die Renditen um 0,23% auf 4,05%.

Die Aktienmärkte reagierten auf die starken Septemberrückgänge und nahmen eine mögliche wirtschaftliche Erholung in 6-9 Monaten vorweg. In Deutschland halft zudem, dass sich die Gefahr einer Gasmangellage aufgrund der nahezu vollständig gefüllten Lager deutlich reduziert hat sowie eine mögliche Zinspause der EZB.  Der DAX stieg um gut 9%, der S&P500 um 8%.

Der Euro profitierte von der gestiegenen Risikobereitschaft und stieg gegenüber dem US-$ auf 0,99 €/US-$. Zum Schweizer Franken und zum Yen notierte er ebenfalls freundlich.

Das Gold fiel weiter auf  1.638 US-$. Das Öl (Brent) stieg aufgrund der von der OPEC beschlossenen Förderkürzung auf knapp 96 US-$.

Wir hatten schon im letzten Marktrückblick darauf hingewiesen, dass die Stimmung extrem negativ war und Krisenmomente gute Investitionschancen bieten können. Natürlich weiß niemand, ob wir nicht erneut die Tiefststände sehen werden, nur dürfen die Anleger nicht vergessen, dass die Börsen positive Entwicklungen zeitlich vorwegnehmen und die Kurse oft schon in der Krise beginnen zu steigen. Das haben wir im Oktober vielleicht schon gesehen. Möglicherweise bewegt sich das Pendel weg von den Risiken hin zu den Chancen.

Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM

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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager