05. November 2024

Marktrückblick – Oktober 2024

Die US Wahl – das alles überlagernde Thema?

iShares Core Dax

+13,26%

29.12.2023:

140,23

31.10.2024:

158,83

iShares Core EuroStoxx 50

+6,96%

29.12.2023:

45,37

31.10.2024:

48,53

iShares Core S&P 500

+19,69%

29.12.2023:

47,48

31.10.2024:

56,83

Licht am Ende des Tunnels? Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg erstmals nach einem halben Jahr wieder. Sowohl die aktuelle Lage wie auch die Erwartungen wurden besser eingeschätzt. Der Industrie geht es dennoch nicht gut: Es fehlen die Aufträge! Aufgrund der global schwierigen Lage sinken die Exporterwartungen den 5. Monat in Folge. Es leiden v.a. die Automobil- und Metallindustrie. Dagegen wirken endlich die hohen Lohnabschlüsse der vergangenen Monate/Jahre, die nun auf eine niedrigere Inflation treffen. Die Folge sind steigende Reallöhne der Konsumenten, eine erhöhte Kaufbereitschaft und eine deutliche Aufhellung der Stimmung im Dienstleistungssektor. Überraschender Weise hat Deutschland das Q3 mit einen Wirtschaftswachstum von +0,2% abgeschlossen. Ideen für eine Belebung der Wirtschaft gibt es seitens der Bundesregierung viele, leider widersprüchliche, bislang nichts Konkretes und v.a. keine Beschlüsse.

Trotz eines Wiederaufflammens der Inflation (stieg im Oktober von 1,6% auf 2,0%) senkte die EZB die Leitzinsen um 0,25%. Der Anstieg wird als nicht nachhaltig erachtet.

In den USA ist der Konsum der Treiber des Wirtschaftswachstums (+0,6%). Hohe Lohnsteigerungen in Verbindung mit soliden Beschäftigungszahlen wirken positiv auf die Nachfrage der Verbraucher. Wachstum wird bei den Dienstleistungen erwartet. Die Inflation sank auf 2,4%, während die Kernrate um 0,1% auf 3,3% stieg. Immer mehr drängt der US Wahlkampf in den Vordergrund, der noch völlig offen zu sein scheint.

In China versucht die Regierung der Wirtschaft verstärkt unter die Arme zu greifen: So soll u.a. der seit Jahren kriselnde Immobilienmarkt stabilisiert werden. Eine Dynamisierung des Wirtschaftswachstums kann hingegen noch nicht festgestellt werden. Erschwerend kommen die neuen Zölle der EU auf chinesische E-Autos hinzu, die den Export erschweren.

Die Renditen der Staatsanleihen konnten in der Eurozone und den USA z.T. deutlich zulegen. Die 10jährige Bundesanleihe rentierte bei 2,39% während das amerikanische Pendant auf 4,28% stieg. Französische Staatsanleihen zeigen gegenüber dem Bund einen erheblichen Risikoaufschlag; hier wirken die deutlich höheren Defizite der vergangenen Jahre nach. Die mittlerweile neue (Minderheits-) Regierung fördert ebenfalls nicht das Vertrauen der Märkte.

Während der Dax mit -1,4% und der S&P 500 (-1,0%) moderat abgaben, verlor der Euro Stoxx 50 mit -3,5% deutlich stärker.

Die Zinssenkungserwartungen in den USA trübten sich aufgrund der robusten Konjunktur etwas ein, so dass der US$ deutlich auf 1,09 EUR/USD zulegen konnte. Gewinnen konnte der Euro gegenüber dem britischen Pfund und dem japanischen Yen.

Das Gold konnte von der weltweiten Unsicherheit (u.a. Nahostkonflikt, Israel Iran) profitieren und gewann auf 2.738 USD/Unze, ein neues ATH. Silber, immer volatiler, legte sogar um 8% zu. Die geopolitische Unsicherheit gab auch dem Öl leichten Auftrieb. Brent stieg auf 73,19 US-$/Barrel.

Je näher wir der US Wahl kamen desto stärker hat sie die Nachrichten dominiert. Die nächsten Wochen können durchaus turbulent werden, je nachdem wie schnell ein amtliches Endergebnis feststeht und wie die Gewinner und v.a. die Verlierer mit dem Ergebnis umgehen. Wenn sich die möglichen Wogen geglättet haben, sollten dann aber wieder die fundamentalen Daten (Unternehmensgewinne, Konjunktur) und die Zinsentwicklung die Richtung der Märkte beeinflussen. Es wird weiter mit einer konjunkturellen Erholung in der Euro-Zone gerechnet. Die US-Konjunktur bleibt robust und die kurzen Zinsen werden sinken. Kleinere und mittelgroße Unternehmen sind i.d.R. konjunktur- und zinssensibler. Sie haben in den letzten drei Jahren eine deutliche Underperformance erlebt. Vielleicht sehen wir hier einen neuen Phönix? Edelmetalle könnten von sinkenden Zinsen und den geopolitischen Risiken profitieren. Kursverluste bei Risikoassets könnten aus einer weiteren Eskalation der Kriege in der Ukraine und Nahost sowie eines möglichen Zoll-/Handelskrieges zwischen den USA (Trump) und China entstehen.

Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM

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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager