07. November 2025

Marktrückblick – Oktober 2025

Shut down in den USA. (Fast) Nichts geht mehr?

iShares Core Dax

+19,76%

30.12.2024:

165,70

31.10.2025:

198,44

iShares Core EuroStoxx 50

+16,64%

30.12.2024:

48,91

31.10.2025:

57,05

iShares Core S&P 500

+16,36%

31.12.2024:

58,55

31.10.2025:

68,13

Shut down in den USA. Die Republikaner konnten sich mit den Demokraten nicht auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze einigen. Damit gilt eine weitgehende Haushaltssperre. Zahlreiche Bundesbedienstete wurden beurlaubt, Trump nutzt diesen Umstand, um zusätzlich Mitarbeiter zu entlassen. Die Erhebung und Veröffentlichung etlicher Wirtschaftsdaten kommen nicht oder nur verzögert. In Zollkrieg mit China schwingt Trump ein weiteres mal die Zollkeule: 100% werden erst angekündigt und dann nach einem Treffen mit Präsident Xi Jingping teilweise relativiert. Die von China angedrohten Exportbeschränkungen für seltene Erden wurden in diesem Zuge aufgehoben. Die Frage ist: Wie wirksam sind Trumps Zolldrohungen noch, wenn sie meist zeitnah zurückgenommen werden?  Und wer sitzt am längeren Hebel? Trump oder Xi?

Die politische Lage in Frankreich stabilisiert sich nicht. Kurz nach seiner Ernennung ist der Premierminister Lecornu zurückgetreten, wurde wieder ernannt und hat zwei Misstrauensvoten nur knapp überstanden. Fitch sieht Frankreichs Kreditwürdigkeit gefährdet, hat auf eine Herabstufung bislang verzichtet. In Japan gibt es mit Sanae Takaichi die erste Frau als Premierministerin, die für einen wirtschaftsfreundlichen und wachstumsfördernden Kurs steht. Der Nikkei hat entsprechend positiv reagiert.

In Deutschland konnte der ifo-Geschäftsklimaindex nur leicht ansteigen: Die Geschäftserwartungen verbesserten sich leicht, während die Lage als weiter schwierig eingeschätzt wird. Erwartungen werden an künftige staatliche Ausgaben gestellt. Das Infrastrukturprogramm und das Rüstungspaket sollen helfen. Die Inflation fiel leicht auf 2,3%. In der Eurozone lag die Inflation nur leicht über der Zielmarke bei 2,1%. Die EZB ließ den Zins unverändert. Die FED senkte abermals um 0,25%. Jerome Powell sagte, dass die weitere Entwicklung an den Daten hänge und er sich eine Zinspause für den Dezember vorstellen könne.

Die 10-jährige Bundesanleihe sank leicht auf 2,63% p.a. Die US-Pendants gaben nahezu analog auf 4,11% nach. Die 30-jährigen verloren ebenfalls leicht auf 4,67%.

Der DAX schloss kaum verändert, hatte aber zwischenzeitlich mit über 24.700 ein neues All Time High erreicht. Der S&P 500 und die Nasdaq holen weiter in der Jahresperformance auf und gewannen knapp 2 und 4% hinzu. Die neue Premierministerin verlieh dem Nikkei „Flügel“ und ließ den Index um 16% steigen.

Der USD gewann knapp 2 Cents, so dass er bei ca. 1,15 notierte. Zum Schweizer Franken ergaben sich kaum Veränderungen, während der japanischen Yen deutlich an Wert verlor.

Das Gold legte in einem unsicheren Umfeld weiter um 4% auf knapp über 4.000 USD/Unze zu und konnte zwischenzeitlich bei 4.400 USD ein All Time High erreichen. Eine ähnliche Entwicklung sahen wir beim Silber. Das Öl sank weiter auf 64,62 USD/Barrel.

Die Indices in den USA werden von der KI-Fantasie getrieben. Wie lange hält der Trend und sind die Bewertungen noch gerechtfertigt? Generell sind die Bewertungen in Europa und Deutschland deutlich niedriger, v.a. wenn man sich Value Werte anschaut. Wir sind weiter gespannt, ob wir eine Jahresendrally sehen oder ob die Märkte die KI-Fantasie einem Realitätscheck unterziehen.

Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM

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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager