04. Oktober 2021
Marktrückblick – September 2021
Stoppen die möglichen Risiken den Börsenaufschwung?
Deutschland und die Welt blickte im September auf die Bundestagswahlen. Eine Regierung zusammen mit den Grünen und der FDP sollte die Zukunftsthemen wie Klima und Digitalisierung stärker adressieren ohne marktwirtschaftliche Prinzipien zu vernachlässigen.
Schon das ganze Jahr hat die weltweite Wirtschaft mit steigenden Preisen, Lieferengpässen bei Rohstoffen und Vorprodukten sowie Lieferkettenproblemen und einer adäquaten Besetzung von offenen Stellen zu kämpfen. Sinkende Neuinfektionen mit Corona und damit einhergehende Lockerungen halfen dem Dienstleistungssektor, konnten die obigen Probleme aber nur zum Teil ausgleichen. In Deutschland haben wir nun ein Dilemma von rekordhohen Auftragseingängen, die nicht in steigende Produktion umgesetzt werden können. Die Einkaufmanagerindizes geben weltweit nach, speziell in China kommen neben strikten Corona Maßnahmen der mögliche Konkurs des zweitgrößten Immobilienkonzerns des Landes (über 300 Mrd. US-$ stehen im Feuer!) und Stromrationierungen in einzelnen Provinzen hinzu.
Die Produktionskosten stiegen v.a. aufgrund steigender Energiepreise weiter stark, dies hatte auch Auswirkungen auf die Inflationsraten. So sehen wir mittlerweile 4,1% Inflation in Deutschland und 5,3% in den USA. Während die EZB weiter von einem temporären Anstieg ausgeht und weiter an der lockeren Geldpolitik festhält, deutet die FED eine Verringerung ihres Wertpapierkaufprogrammes möglicherweise noch in diesem Jahr an.
In diesem Umfeld stieg die Rendite der 10 jährigen Bundesanleihe auf ca. -0,20% p.a., in den USA sehen wir ca. 1,48% p.a.
Die Aktienmärkte haben sich überwiegend negativ entwickelt, so gab der DAX (aufgestockt auf 40 Werte) ca. 5% ab, der S&P 500 ca. 4,76%. Lediglich der Nikkei konnte sich leicht positiv entwickeln, hier wirkte die Rücktrittsankündigung des Regierungschefs positiv nach.
Von einer möglicherweise in Zukunft divergierenden Zinspolitik in Europa und den USA profitierte der US-$, der auf 1,16 EUR/USD zulegte.
Das Gold litt unter höheren Zinsen und dem steigenden US-$; das Öl profitierte von Förderausfällen im Golf von Mexiko.
Grundsätzlich bleiben die Aussichten für Aktien aufgrund der in vielen Regionen expansiven Geldpolitik und Konjunkturprogrammen mit Zielrichtung Infrastruktur und Umweltschutz positiv, jedoch nehmen die Risiken und damit möglicherweise die Volatilität zu. Hier sind zu nennen: Mögliche Stagflation (nachlassende Konjunktur bei steigender Inflation), das kurz bevorstehende Tapering der US Notenbank, die Debatten um das Schuldenlimit der USA, die 4. Coronawelle.
Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM
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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager