07. Oktober 2022

Marktrückblick – September 2022

Ein Monat zum Vergessen

Dax

-23,74%

30.12.2021:

15.884,86

30.09.2022:

12.114,36

EuroStoxx 50

-23,15%

30.12.2021:

4.298,41

30.09.2022:

3.303,37

S&P 500

-24,51%

31.12.2021:

4.766,18

30.09.2022:

3.598,17

Die in Europa veröffentlichten Konjunkturdaten waren fast alle deutlich negativ. Die Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone von S&P Global, der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland und der GfK Konsumklimaindex gaben alle nach: Eine Rezession für Q4 22 und Q1 23 ist kaum noch abzuwenden. Sinkende Realeinkommen aufgrund der hohen Inflation sowie weiter steigende Energie- und Stromkosten führen zu einer deutlichen Zurückhaltung der Konsumenten. Im Gegensatz dazu scheint die US Konjunktur sehr stabil zu sein: Die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie und die Dienstleistungen konnten sich ebenso wie die Konsumentenstimmung zuletzt leicht erholen. Der Arbeitsmarkt bleibt angespannt. Nur der Immobilienmarkt scheint mittlerweile unter den höheren Zinsen zu leiden.

Die Kerninflation in den USA stieg auf 6,3%, was zur Folge hatte, dass die Notenbank FED weiter aggressiv gegen die Preissteigerungen vorgeht und den Leitzins um 0,75% erhöhte. Weitere Zinserhöhungen wurden angekündigt. Eine Abschwächung der Konjunktur bis hin zur Rezession wird in Kauf genommen. Die EZB hob die Leitzinsen ebenfalls um 0,75% auf nun 1,25% an.

In Großbritannien gibt es mit Liz Truss nach Maggie Thatcher wieder eine Premierministerin. Der Start der neuen Regierung ist gänzlich misslungen: Drastische Steuersenkungen und die geplant stark steigenden öffentlichen Ausgaben wurden an den Märkten unmittelbar abgestraft: Das Pfund verlor massiv an Wert und die Zinsen stiegen; es wurde eine entsprechend erhöhte Staatsverschuldung eingepreist. Die Notenbank musste mit Anleihekäufen eingreifen und die Regierung ihre Pläne zurücknehmen.

In Italien wurde die Parlamentswahl von den Rechtsparteien gewonnen, so dass es möglicherweise zu einem politischen Comeback von Silvio Berlusconi (86 Jahre!) kommen kann.

In diesem Umfeld stiegen die 10-jährigen Bundesanleihen deutlich auf 2,11% p.a., in Italien sahen wir 4,5% p.a.. In den USA liegen wir mittlerweile bei 3,82%.

Die Aktienmärkte reagierten auf die Inflation und die damit verbundenen starken Zinssteigerungen mit Kursverlusten: Der DAX gab ca. 6% nach, der MDAX 12% und der S&P 500 ca. 10%.

Der US-$ profitierte von den vielen Krisen und stieg gegenüber nahezu allen Währungen. Gegen den Euro notierte er zeitweise unter 0,96 €/US-$.

Das Gold fiel aufgrund steigender Zinsen auf  1.660 US-$. Wegen der Rezessionsängste sank das Öl (Brent) erneut um mehr als 10% auf 86,39 US-$.

Die Stimmung an den Märkten ist mittlerweile extrem negativ. Die aktuellen Probleme sind mit dem Ukraine Krieg, der Covid Strategie in China, der Inflation, stark steigende Zinsen, Energie- und Stromkrisen, der Gefahr einer atomaren Zuspitzung, Lieferkettenproblemen, möglichen Hungersnöten ect. unzählig und vielfältig. Allerdings waren in der Vergangenheit solche Phasen keine, in denen die Anleger die Nerven verlieren sollten, sondern im Gegenteil gute Momente, um günstig bewertete Qualitätsaktien zu kaufen. Wenn sich die Probleme und Krisen beginnen zu lösen, haben dies die Märkte meist mit einem Vorlauf von 6- Monaten vorweg genommen. Eine Rezession im Winterhalbjahr kann zu positiven Effekten führen: Lieferketten können sich entspannen, Energie- und Rohstoffpreise sich beruhigen ebenso wie die Arbeitsmärkte. Die Folge können sinkende Inflationsraten und Zinssätze sein. Nicht zu vergessen sind die weiter anstehenden Investitionen in Infrastruktur, Sicherheit (Neu: Kritische Infrastruktur, Cyber), erneuerbare Energien, alternative Heizsysteme, Gesundheit, um nur einige zu nennen.

Ihr DAS WERTEHAUS-TEAM

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Quelle der Grafiken: vwd Portfoliomanager